Musikfestival Steyr:

Erster Held im Kampf gegen Windmühlen steht fest

„Musical Fever“ im Steyrer Schlossgraben 2020

(Bild: Kerschbaummayr Werner)

Karl-Michael Ebner (48), Tenor und Intendant des Musikfestivals Steyr, plant bereits den nächsten Musicalsommer. Es steht der Klassiker „Der Mann von La Mancha/Don Quixote“ am Programm, den die „Krone“ präsentiert. Im Interview gibt er Einblick in erste Planungen und verrät, wer die Hauptrolle spielen wird.

„Krone“: Sie waren einer der wenigen Intendanten, die mit einem mutigen, guten Konzept Sommerprogramm machten. Wie geht es weiter?
Karl-Michael Ebner: Wir hatten bei „Musical Fever“ 4000 Besucher, sonst hatten wir das Doppelte, aber die Produktion ist gut angekommen. Nächstes Jahr kommt „Don Quixote“. Egal, ob es eine Impfung geben wird oder nicht: Wir bleiben bei Bistro-Tischen für das Publikum, an denen man auch während der Show etwas konsumieren kann. Aus der Not wird also eine Tugend werden.

„Krone“: Warum der Klassiker von Cervantes?
Ebner: Das Musical passt einerseits zur Landesausstellung, es geht ja um den Adel. Und es passt zur Zeit, wenn es darum geht, gegen Windmühlen zu kämpfen – das tut nämlich gerade die Kultur.

Karl-Michael Ebner lässt nicht locker

(Bild: Reinhard Steiner)

„Krone“: Gibt es schon Ideen für die Regie?
Ebner: Nur so viel: Es wird ein Stück im Stück mit zwei Zeitebenen: Cervantes im Gefängnis erzählt die Geschichte, alle Insassen spielen mit. Einige Teile werden auch in der Jetztzeit angesiedelt.

„Krone“: Die Besetzung?
Ebner: Wir setzten auf Charaktere, und ich verhandle gerade mit einem Schauspieler, der auf großen Wiener Bühnen steht und vom Österreichischen Film her bekannt ist.

„Krone“: Verraten Sie, wer es ist?
Ebner: Johannes Silberschneider, er ist großartig und wird die Hauptrolle spielen. Anderes steht noch nicht fest. Aber was ich noch verraten kann: Es wird im Rahmen des Musikfestivals kostenlose Picknickkonzerte geben, das wird zur Landesausstellung gehören.

Johannes Silberschneider

(Bild: Jovanovich)

„Krone“: Wie erleben Sie die Zeit als Musiker?
Ebner: Jeder hofft. Man wartet, man nimmt, was kommt, dann wartet man wieder, ob man das auch spielen darf.

„Krone“: Woran arbeiten Sie?
Ebner: An einer Wienerlieder-CD gemeinsam mit Opernsänger Günther Groissböck, sie wird im März erscheinen.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung