Bitcoin ist zurück

Kryptowährung bei Millennials beliebt

Nachrichten
25.11.2020 15:42

Der Bitcoin sprengt gerade alle Grenzen. Lag sein Wert zu Beginn der Coronakrise noch bei unter 5000 Euro, stürmte er vergangene Woche die 15.000er-Marke. Innerhalb von acht Monaten hat sich somit der Wert mehr als verdreifacht. Keine andere Wertanlage kann laut dem Experten-Portal Kryptovergleich.org bei solchen Kurssprüngen mithalten.

Das verwundert ein wenig, stehen in Krisenzeiten doch eigentlich vermeintlich sichere Wertanlagen wie Gold oder Staatsanleihen auf dem Wunschzettel der Investoren. Von einer vorhersehbaren Kursentwicklung kann bei der digitalen Währung bisher allerdings nicht die Rede sein.

Die Jungen stehen auf den Bitcoin
Bis 2017 war der Bitcoin noch nicht im Bewusstsein der österreichischen Bevölkerung verankert. Auch damals gab es einen Höhenflug an der Börse, der den heutigen Hype sogar noch übertraf. Begrüßte die digitale Valuta das Jahr mit einem bescheidenen Wert von 1000 Euro, erreichte sie zu Jahresende ähnliche Werte wie heutzutage. Nur, um zum Jahreswechsel 2018/19 wieder auf 2600 Euro zu fallen. Viele Anleger fragen sich deshalb, ob der jetzige Höhenflug ein nachhaltiger sein wird.

Der jetzige Anstieg kann laut neuesten Umfragen damit korrelieren, dass sich vor allem die Generation der Millennials am Bitcoin abarbeitet. In der Regel technikaffin und mit dem Computer von klein auf verwurzelt, schreckt die nur auf digitaler Basis präsente Währung wenige der jungen Menschen ab. Zumindest laut den Ergebnissen der bislang größten Umfrage zu diesem Thema. Diese wurde von The Tokenist durchgeführt, auf einer Basis von 4852 Teilnehmern zwischen 18 und 65 Jahren aus 17 Ländern.

So gewinnen Kryptowährungen beim Thema Wertanlage zunehmend an Relevanz. Überraschend ist die ausgeprägte Diskrepanz zwischen den Präferenzen der verschiedenen Altersklassen. So kommen für mehr als der Hälfte der Jüngeren renditeschwache, aber vermeintlich sichere, Anlageformen nicht in Frage, um ihre Euros zu investieren. Für Kryptowährungen können sich dagegen nur drei Prozent der Menschen im Rentenalter erwärmen. Bestätigt wird der Trend, wenn nach Aktien als Wertanlage zur Alterssicherung gefragt wird. 29 % der Millennials würden dem Bitcoin den Vorzug geben, nur vier Prozent der reifen Generation stimmt mit ihren Enkeln darin überein.

Traditionelle Anlegeformen verlieren allgemein
Ähnliche Tendenzen sind auch zu beobachten, wenn der traditionell „sichere Hafen“ der Börsenwelt im Fokus der Befragten steht. 32 % der jungen Generation ziehen den Bitcoin dem Gold vor, bei den Älteren beläuft sich dieser Wert auf magere drei Prozent. Dabei hat sich die Grundstimmung der Jüngeren im Vergleich zu 2017 eindeutig geändert. In den letzten drei Jahren haben sichere Anlagewerte gegenüber dem Bitcoin massiv an Boden verloren. In Zahlen bevorzugen heute 45 %, die Kryptowährung, 13 % mehr als vor drei Jahren noch. Bei den Alten ist dieser Vergleichswert dagegen leicht rückläufig.Auffällig ist das Ergebnis auch hinsichtlich der Adaption von digitalem Geld. Waren 2017 nur zwei Prozent in Besitz von Bitcoins, zählen heute schon 6 % zu Eignern. Auch diese Werte treiben die Jüngeren an. Heute investieren 14 % in Krypto-Börsen im Vergleich zu überschaubaren 4 Prozent vor drei Jahren. Der Blick in die Zukunft bestätigt die Tendenz. Knapp die Hälfte der 18 bis 29-Jährigen gibt an, in den nächsten Jahren BTC kaufen zu wollen. Bei den Älteren sind dies nur drei Prozent, satte 80 % schließen ein Investment kategorisch aus.

Vertrauen in die Banken geht verloren
Der Zyklus des nach dem Edelgas Krypton benannten Systems digitaler Währungen lässt konventionelle Banken außen vor. Kryptowährungen werden dezentral organisiert. Der Anstieg des Vertrauens geht mit einem signifikanten Verlust gegenüber Banken einher. Gaben 2017 noch 82 % der Befragten an, eingesessenen Geldinstituten ihre Vermögenswerte anzuvertrauen, fällt dieser Wert heute um fast 30 Punkte. Die Jungen bevorzugen sogar das digitale Blockchain-System, welches höchste Transparenz propagiert.

Die Erkenntnisse der neuesten Studien lassen sich dahingehend deuten, dass die Millennials den Kryptomarkt pushen. Das Wissen über den Bitcoin hat sich bei den mit der Digitalisierung Aufgewachsenen vervielfältigt. Nur knapp ein Viertel denkt, dass der Bitcoin eine Blase ist. Ob der jetzige Trend der Wertsteigerung jedoch anhält, lässt sich trotzdem schwer vorhersagen. Haben doch viele der heutigen Befürworter das Platzen der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende nicht am eigenen Leib verspürt. Zudem ist davon auszugehen, dass in Kürze verstärkt Gewinnmitnahmen einsetzen werden.

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