
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr mussten alle Lokale im Burgenland schließen. Viele Betroffene machen das Beste daraus. Mitarbeiter werden kaum gekündigt.
Sperrstunde für die heimische Gastronomie: Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr mussten Wirte und Hoteliers ihre Betriebe schließen. Für viele eine große logistische und vor allem finanzielle Herausforderung. Dennoch sehen viele Betroffene durchaus hoffnungsvoll in die Zukunft und versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Bei einem Lokalaugenschein der „Krone“ ging es den Unternehmern dabei nicht nur um ihren Betrieb, sondern auch und vor allem um ihre Mitarbeiter. Mit allen Mitteln wird versucht, das Personal zu halten. Bernhard Pranger aus Rudersdorf hat seinen Gasthof Antonyus in Betriebsurlaub geschickt. „In der Gegend haben viele Kollegen auf Lieferservice umgestellt. Da bei uns im Süden die Nachfrage nicht so groß ist, habe ich darauf verzichtet und versuche mich so über Wasser zu halten“, so Pranger. Er hofft außerdem auf die versprochene Unterstützung vom Staat. „Wenn das tatsächlich 80 Prozent der Einnahmen vom November 2019 sind, ist das großartig“, sagt der Gastronom.
Keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen, sehen auch Josef und Marcel Puchas, die gleich drei Betriebe in Stegersbach, Loipersdorf und Kukmirn in den Lockdown schicken mussten. „Wir haben einen Online-Shop, und unsere Außendienstmitarbeiter touren durch das Land und bieten unsere hochprozentigen Produkte wie Gin, Wodka, Brände und Liköre an“, so Puchas. Auch das selbstproduzierte Desinfektionsmittel gehe weg wie warme Semmeln. Die 45 Mitarbeiter sollen durch Urlaubsabbau gehalten werden.
Ähnlich sieht die Sache Christoph Haller, der erst kürzlich sein Bullinarium in Markt Allhau eröffnete. 3,5 Tonnen Rindfleisch liegen bei ihm auf Lager. Für seine Kunden hält er mit allen nötigen Zutaten für ein exklusives Fleischgericht fix fertig befüllte Kartons bereit, die im Shop jeweils Dienstag, Freitag und Samstag abgeholt werden können. Größere Mengen werden auch zugestellt. Anita Wehofer aus Deutsch Tschantschendorf hält jeden Tag drei Menüs für ihre Kunden bereit. So versucht sie sich und ihre drei Mitarbeiter durch die Krise zu bringen.
S. Oberhauser/Ch. Schulter, Kronen Zeitung
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