Der Rat der italienischen Regierung, keine Privatfeiern in den Wohnungen mit mehr als sechs Personen zu organisieren, ist für den Bürgermeister der norditalienischen Kleinstadt Borgosesia zum Albtraum geworden. Täglich wird das Oberhaupt der 12.000-Seelen-Gemeinde im Piemont, Paolo Tiramani, offenbar mit Berichten von Mitbürgern überflutet, die Nachbarn mit mehreren Gästen im Haus anzeigen.
Der Bürgermeister hat jedenfalls inzwischen von „Corona-Spionen“ die Nase voll. „Ich habe es satt, täglich Berichte zu erhalten, mit denen unsere Polizei viel Zeit verliert. Wer unbegründete Anzeigen einreicht, wird bestraft!“, so Tiramani laut der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“. Die Strafe soll demnach bis zu 516 Euro betragen.
Viele Berichte stellten sich als unwahr heraus
Viele Meldungen von Ansammlungen in den Wohnungen hätten sich bisher als haltlos erwiesen. Oft würde dahinter nur Streit zwischen Nachbarn stecken. „Schluss mit Spionen! Wir sind für effiziente Kontrollen bei wahren Ansammlungen“, erklärte der Bürgermeister.
Auch die italienische Regierung hatte kürzlich restriktive Maßnahmen gegen die zunehmende Zahl von Coronavirus-Infektionen ergriffen. Bürgermeister erhielten die Erlaubnis, öffentliche Plätze und Straßen ab 21 Uhr abzusperren, um Massenansammlungen zu vermeiden. Nicht mehr als sechs Personen dürfen an einem Tisch in Restaurants sitzen, die um 23 Uhr schließen müssen.
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