An einen Trickbetrüger, der sich Zutritt ins Haus verschaffen wollte, glaubte eine Bewohnerin in Ottakring, als es am Gartentor klingelte. Ein Mann gab sich als Wiener-Linien-Mitarbeiter aus und begehrte Einlass, um eine Öffi-Jahreskarte zu überbringen. Normalerweise erfolgt die Zustellung der Tickets per Post.
Die skeptische Frau rief beim Kundendienst der Wiener Linien an. Dort erhielt sie den dringenden Rat, sofort die Polizei zu verständigen, denn Öffi-Jahreskarten würden niemals persönlich überbracht, wie ihr versichert wurde. Als die Uniformierten kurze Zeit später anrücken, war vor dem Haus keiner mehr anzutreffen.
Die Beamten tippten auf einen Auskundschafter, der das Wohngebäude mit acht Parteien für einen späteren Raubzug ausspionieren wollte, und nahmen eine Anzeige auf.
Tatsächlich läuft Testbetrieb
Was niemand wusste: Die Verkehrsbetriebe testen seit diesem Sommer gemeinsam mit ihrem Partner WienIT tatsächlich eine eigene Hauszustellung der Jahreskarten. „Derzeit sind fünf MitarbeiterInnen der WienIT mit gebrandeten, CO2-freien Elektrofahrzeugen in ganz Wien unterwegs. Bis Sommer 2021 wird das Service voll ausgebaut“, erklärt eine Unternehmenssprecherin.
Die Zusteller hätten normalerweise - wie Postler oder Einsatzkräfte auch - Zutritt zu den Gebäuden und sollten die Tickets in die Briefkästen werfen. Kommen sie aber nicht hinein, läuten sie an, heißt es bei den Wiener Linien. Eine besserer Kommunikation wäre von Vorteil.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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