Plus Besuch in KZ

18 Monate bedingt für Pin-Ups in Nazi-Uniform

Kärnten
21.10.2020 12:19

Hakenkreuz-Ostereier, halbnackte Frauen mit Hakenkreuzbinde, Pin-ups in Nazi-Uniform und Hitler in einem Autowerk als Experte für „Vergaser“. Sowas fand ein 26-jähriger Kärntner orginell und verschickte solche Fotos in einschlägigen Chatgruppen. Wegen NS-Wiederbetätigung wurde er Mittwoch am Landesgericht zu 18 Monaten bedingter Haft veruurteilt.

Staatsanwältin Gabriele Lutschounig gestand dem Angeklagten zwar zu, dass er eine untergeordete Rolle gespielt habe, dennoch seien solche „humoristisch verzerrende Darstellungen“, solche Verharmlosungen eine Gefahr für die Demokratie. Und sie zeigten eine fremdenfeindliche Gesinnung, Antisemitismus, Rassismus.

Gegen den Bruder und einen Freund wird übrigens gesondert ermittelt. Bei Hausdurchsuchung wurden bei ihnen NS-Devotionalien gefunden. Sie sind außerdem einschlägig tätowiert.

„Hatte keine Hintergedanken!“
Verteidiger Philipp Tschernitz verwies darauf, dass sein Mandant „mit Sicherheit“ kein Ideengeber war. Er hätte aber die Bilder löschen und aus den Gruppen aussteigen hätte müssen. Der Angeklagte selbst gab zu, „ein paar Bilder“ weitergeleitet zu haben. Er will aber „keine Hintergedanken“ gehabt werden. Mit NS-Gedankengut habe er aber eigentlich gar nichts zu tun. „Mittlerweile“ sei ihm bewusst, dass NS-Verherrlichung und Verbreitung solcher Bilder in Österreich verboten ist.

Der Mann erklärte sich bereit, sich nach der Verurteilung einer Therapie mit Besuch eines Konzentrationslagers zu unterziehen, was das Gericht dann auch anordnete. Der Angeklagte wie auch die Staatsanwältin erklärten Rechtsmittelverzicht. Das Urteil von 18 Monaten bedingt ist damit rechtskräftig.

 Kärntner Krone
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