Stephan Eberharter, der Mann, der es geschafft hat, aus dem sportlichen Schatten des Hermann Maier zu treten, ist mit 35 Jahren bei weitem nicht mehr der Jüngste im alpinen Skizirkus. Deshalb hat sich der Tiroler nach reiflicher Überlegung entschieden, seine sportliche Karriere nach 16 aktiven Jahren zu beenden. "Ab einem gewissen Alter verschieben sich die Prioritäten."
Abschied per Pressekonferenz Am Freitag um 12.00 Uhr hat Stephan Eberharter inWien der Öffentlichkeit bekannt gegeben: "Nach langem Nachdenkenbin ich zum Entschluss gekommen, dass ich meine Karriere beendenwerde, weil ich körperlich nicht mehr hundertprozentig aufder Höhe bin. Nach so vielen Jahren fällt es schwer,sich wieder voll zu motivieren. Der Verschleiß hat sichschon bemerkbar gemacht, sowohl körperlich als auch mental."
70 Prozent sind zu wenig Als einen der Hauptgründe für sein freiwilligesAusscheiden nannte Eberharter außerdem auch die Gefährlichkeitseines Berufes. Er wäre nicht mehr bereit, alles zu geben.70 bis 80 Prozent seien in dieser Branche zu wenig. Dazu wärenin den letzten Saisonen ständig kleinere Wehwehchen gekommen,die ihm zusetzten.
Aus Maiers Schatten an die Sonne Bescheiden, fair und ohne Allüren hatte sichEberharter schon lange Respekt und dann auch Zuneigung verdient,auch wenn "Steff" lange Zeit im Schatten seines Konkurrenten HermannMaier stand. Nach Maiers schwerem Motorrad-Unfall im Sommer 2001war Eberharter im Skizirkus eine Klasse für sich. Drei Olympia-Medaillenin Salt Lake City (Riesenslalom-Gold, Super-G-Silber, Abfahrts-Bronze)waren der Lohn für harte Arbeit und die Wandlung zum Genuss-Skifahrermit viel Lockerheit und Routine.
Reaktionen aus der ÖSV-Führung ÖSV-Cheftrainer Hans Pum meinte zu EberhartersRückzug: Mir tut diese Entscheidung leid, er hätte nochviel gewinnen können. Ich hoffe, dass er sein Wissen an dieJugend weitergibt" Und Peter Schröcksnadel, Boss des ÖSV:"Das muss man akzeptieren. Der Stephan hat eine beispiellose Karrieremit allen Höhen und Tiefen hinter sich. Ich muss mich beiihm für die schönen Momente bedanken."
Beispiellose Bilanz Mit Startnummer vier holte er bei den OlympischenSpielen 2002 in Salt Lake Gold im Riesentorlauf, elf Jahre zuvorstand er bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm zwei Mal ganzoben am Stockerl. Darüber hinaus kann sich Eberharter zweiWeltcup-Gesamtsiege, sowie Triumphe im Abfahrts- und Super-G-Weltcupauf seine Fahnen heften. Insgesamt holte sich der Ausnahmesportlerin 16 Jahren als Profi acht Medaillen bei Weltmeisterschaftenund Olympischen Spielen (siehe Infobox).
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