Seit Mitte April herrscht in Österreichs öffentlichen Verkehrsmitteln aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus ausnahmslos Maskenpflicht. Alle halten sich jedoch nicht daran. In Salzburg geriet nun ein Streit wegen nicht getragener Masken in einem Bus völlig außer Kontrolle. Ein 43-Jähriger packte einen Jugendlichen am Nacken. Dessen Freunde attackierten daraufhin den Mann mit Fußtritten und Faustschlägen.
Der 43-Jährige wies am Freitagabend die drei Burschen im Alter von 14 und 15 Jahren, die keinen Mundschutz im O-Bus trugen, zunächst auf die Maskenpflicht in Öffis hin. Die Jugendlichen ignorierten den Mann aber. Daraufhin packte der 43-Jährige einen der Teenager am Nacken.
Sofort gingen die zwei anderen Burschen auf den Angreifer los und attackierten ihn mit Fußtritten und Faustschlägen. Augenzeugen alarmierten daraufhin die Polizei. Die Jugendlichen konnten den Bus zwar noch verlassen, wurden aber kurz darauf von einer Polizeistreife angehalten. Der Mann erlitt Platzwunden an der Stirn und wurde ins UKH Salzburg gebracht.
Streit um Abstandsregeln auf Parkplatz
Das ist nicht der erste Konflikt rund um die Corona-Regeln, der auf österreichischem Boden zu einer handfesten Auseinandersetzung führte. Bereits im April war ein 73-jähriger Oberösterreicher mit einem Paar auf einem Parkplatz in Ried im Innkreis aneinandergeraten.
Der 73-Jährige hatte das Paar zuvor in einem Einkaufsmarkt auf die Abstandsregel hingewiesen. Am Parkplatz vor dem Geschäft eskalierte dann die Situation. Der Unbekannte - er wurde bis heute nicht ausgeforscht - stieß den Pensionisten zu Boden und trat auf ihn ein. Der 73-Jährige wurde schwer verletzt - er erlitt unter anderem einen Trümmerbruch am linken Arm.
Öffi-Nutzer von Wiener-Linien-Mitarbeitern attackiert
Vor etwa einem Monat kam es zu einem ähnlich gelagerten Zwischenfall in einer Wiener U-Bahn-Station. Ein 39-Jähriger wurde von drei Wiener-Linien-Mitarbeitern attackiert, weil er keine Maske getragen haben soll. Auf Videoaufzeichnungen ist jedoch zu sehen, dass der Mann im Waggon einen Mundschutz trug. Die drei Mitarbeiter zerrten den 39-Jährigen dennoch auf den Bahnsteig. Er erlitt mehrere Verletzungen und erstattete Anzeige.
Busfahrer in Frankreich totgeprügelt
Zum bisher dramatischsten und traurigsten Vorfall rund um Auseinandersetzungen aufgrund von Corona-Bestimmungen kam es aber in Frankreich: In Bayonne hatte Anfang Juli ein Busfahrer vier Männern den Zutritt zum Bus verwehrt, da sie weder Masken trugen noch gültige Fahrscheine vorweisen konnten.
Die Männer attackierten den Busfahrer daraufhin derart heftig, dass der Familienvater im Krankenhaus zunächst für hirntot erklärt werden musste und schließlich starb. Tausende hatten an einem Trauermarsch für den Mann teilgenommen.
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