09.06.2020 06:42 |

Eigenes Junges getötet

Schwarzstorch-Tod im Livestream löst Shitstorm aus

Die Verwaltung des Naturschutzparks Gemenc im Süden Ungarns sieht sich mit erbosten Facebook-Kommentaren und Telefonanrufen konfrontiert. Grund ist der Umgang der staatlichen Naturschützer mit der permanenten Live-Übertragung aus einem Schwarzstorchnest durch eine dort installierte Web-Kamera, berichtete das Nachrichtenportal „444.hu“ am Montag.

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Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) ist selten und geschützt. Nach ihrer Überwinterung in südlichen Gefilden kehren jährlich mehrere Paare in den Nationalpark Gemenc zurück. Die Web-Kamera ist auf das Nest eines dieser Paare gerichtet. Wer will, konnte bisher im Internet zusehen, wie das Paar Nachwuchs bekam und die Brut aufzog.

Kaum etwas zu fressen
In der wilden, unberührten Natur hat dies mitunter auch grausame Seiten. Im Frühjahr herrschte in Ungarn Dürre. Die nahe Donau führt deshalb weit weniger Wasser als sonst. Für die Schwarzstörche und auch andere Vogelarten im Gemencer Park bedeutet das, dass es kaum etwas zu fressen gibt. Die gefiederte Population hungert.

Beschimpfungen und Proteste
Die Web-Kamera übertrug ungeschminkt, wie das Schwarzstorchpaar seine Jungen tötete, weil sie schon so geschwächt waren, dass keine Aussicht auf Überleben bestand. In der Folge bestürmten viele Zuseher die Nationalpark-Verwaltung, dass sie derartige Anblicke nicht ertragen könnten. Am vergangenen Freitag nahm der Gemencer Park den Livestream vom Netz. Doch nun hagelte es erneut Beschimpfungen und Proteste. Von „Bevormundung“ und „Zensur“ war die Rede.

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