Tod im Garten

Tiere werden oft zu Opfern von Rasenrobotern

Tierecke
27.07.2021 16:03

Rasenroboter werden immer beliebter: Sie nehmen den Menschen das mühselige Rasenmähen ab und arbeiten dabei wesentlich exakter. Leider sind sie für viele Wildtiere, aber auch für neugierige Haustiere mitunter eine tödliche Gefahr - in Kärnten fordert man daher sogar ein Nachtfahrverbot für die Geräte. Die Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS) berichtet immer wieder von tierischen Patienten, die Opfer solcher Roboter geworden sind.

„Die Hersteller arbeiten zwar stetig an einer Verbesserung der Sensoren an den Robotern, trotzdem kommt es regelmäßig zu Schnittverletzungen von Tieren, die oft auch tödlich sind“, erklärt „Vier Pfoten“-Expertin Brigitte Kopetzky. Gerade Igel trifft es sehr oft: „Sie flüchten nicht, sondern rollen sich bei Gefahr ein. Entweder sie verenden gleich, oder sie tragen extrem schwere Verletzungen davon.“

In der EGS in Haringsee müssen leider auch immer wieder Igel von ihrem Leiden erlöst werden. Aus Tier- und Artenschutzsicht haben die Roboter leider auch einen weiteren großen Nachteil: Sie entziehen dem Igel auch die Nahrungsgrundlage. Insekten, Spinnentiere und Schnecken finden auf dauerhaft kurzgeschorenem Rasen keine Lebensgrundlage oder werden vom Mähroboter mitgehäckselt. Streng geschützte Amphibien geraten genauso in die Schneidemesser wie Eidechsen und andere Reptilien. Dadurch wird die Artenvielfalt nachhaltig verringert.

Auch für unsere Haustiere können diese Roboter gefährlich werden. Brigitte Kopetzky rät, Hund, Katze und Co. keinesfalls in den Garten zu lassen, wenn der Roboter läuft. Experten empfehlen Tierliebhabern generell, entweder auf Rasenroboter zu verzichten oder ihn nur mit persönlicher Aufsicht einzusetzen: „Am besten ist es, den Roboter nur unter Beobachtung untertags zu nutzen. Bevor man ihn benutzt, sollte man die Wiese genau absuchen und Haustiere keinesfalls in den Garten lassen. Das Beste aus Tierschutz- und Naturschutzsicht ist es übrigens, einen naturnahen Garten zu haben, in dem Vögel und kleine Wildtiere Nahrung und Schutz finden“, so Brigitte Kopetzky.

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