Operation mit Risiko

Schwierige OP: 75% der Leber erfolgreich entfernt

Kärnten
20.05.2020 11:52

Durch erweiterte Leberresektion werden am Klinikum Klagenfurt komplexe Gallengangs- und Lebertumore therapiert. An der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie ist nun eine schwierige Operation gelungen: Bei einem 69 Jahre alten Kärntner wurden 75 Prozent der Leber entfernt.

Gelbsucht und Blähungen - wegen dieser Symptome suchte Arnulf W. (69) das Krankenhaus in Klagenfurt auf. Dort wurde aber etwas anderes diagnostiziert: ein großer Lebertumor! Zur weiteren Behandlung wurde er an die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie überwiesen.

Operation mit hohem Risiko
Primarius Reinhard Mittermair, der Leiter der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, erklärt: „Es handelte sich um einen bösartigen Tumor, der große Teile des organs befallen hat.“ Bei einer Operation mussten also 75 Prozent des Organs entfernt werden. Solche Eingriffe sind aber mit hohem Risiko verbunden: „Es besteht die Gefahr, dass die Durchblutung der Restleber zu gering ist. Ein derartiges Leberversagen wäre lebensbedrohlich und muss verhindert werden. Auch Blutungen während der Operation stellen ein Risiko dar.“

Entscheidend sei also die exakte Untersuchung vor dem chirurgischen Eingriff und die entsprechende fachliche Expertise. Hier geht es vor allem um die Abklärung der genauen Tumorlage, die Funktion der Leber und die Feststellung, wieviel Restlebergewebe am Ende bleiben wird. Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, solche komplexen Eingriffe in spezialisierten Zentren durchzuführen.

75 Prozent der Leber entfernt
„Die Leberchirurgie hat in den letzten beiden Jahrzehnten wesentlich an Bedeutung gewonnen“, so Mittermair. Insgesamt wird die Leber in acht Segmente unterteilt. „Bei der erweiterten Leberresektion, die wir bei Herrn W. durchführten, wurden sechs Segmente entfernt, das entspricht 75% der gesamten Leber“, erklärt Mittermair, der betont, dass die sogenannte „erweiterte ‘Hemihepatektomie rechts‘ zu den anspruchsvollsten operativen Eingriffen in der Leberchirurgie“ zählt.

Verkleinerte Restleber regeneriert
Der Patient muss allerdings nicht lange mit der verkleinerten Restleber leben. Mittermair: „Die Leber besitzt eine enorme Fähigkeit zur Regeneration, das bedeutet, sie wächst nach. Bei normaler Leberfunktion kann die Restleber innerhalb von nur einer Woche nach der Operation um ca. 60 bis 80 Prozent wachsen.“
Durch den engagierten Einsatz und die hohe Expertise am Klinikum Klagenfurt kann Arnulf W. das Krankenhaus bald wieder verlassen. „Mir geht es wieder ausgezeichnet“, lobt er sein Behandlungsteam.

Die größte Drüse des Körpers
Die Leber ist mit rund 1,5 kg die größte Drüse des Körpers. Die wichtigsten Aufgaben sind:

  • die Produktion lebenswichtiger Eiweiße (z. B. Gerinnungsfaktoren)
  • die Verwertung von Nahrungsbestandteilen (z. B. Speicherung von Zucker und Vitaminen)
  • die Galleproduktion
  • und damit einhergehend der Abbau und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten Medikamenten und Giftstoffen. 
 Kärntner Krone
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