Kinderbetreuung

Andrea Klambauer übt Kritik an der Bundesregierung

Salzburg
02.05.2020 10:00
Salzburgs Landesrätin Andrea Klambauer ist sauer: Es gibt von Seiten der Bundesregierung noch immer keine Informationen, wie die Kinderbetreuung ab Mitte Mai aussehen soll.

Scharfe Kritik übt Salzburgs Landesrätin Andrea Klambauer (Neos) an der Bundesregierung. Denn sie hat bisher keine Informationen wie es in den Kindergärten, Horten oder bei den Tageseltern weitergehen soll bekommen. Immerhin sind 30.000 Kinder in Salzburg und ihre Familien betroffen. „Meines Erachtens beschäftigt sich die Bundesregierung mit vielen Nebensächlichkeiten, zum Beispiel ob Reiten oder Golf möglich ist, aber für das zentrale Thema der Kinderbildung und -betreuung gibt es keinen Fahrplan“, sagt Klambauer, die in Salzburg politisch für die Kinderbetreuung zuständig ist, und fügt hinzu: „Wir haben Null Informationen.“

Die Botschaften sind widersprüchlich
Sie fühlt sich, wie alle anderen Beteiligten, schlichtweg im Stich gelassen. Immerhin sollen schon in gut zwei Wochen, ab dem 18. Mai, die Kinder wieder in die Kindergärten kommen. Weiters kritisiert die Landesrätin, dass sich die vielen Botschaften seitens der Ministerien gänzlich widersprechen. Als Beispiel nennt sie die angestrebte Gruppengröße. Laut Ministerium sollen kleine Gruppen in den Betreuungen gebildet werden. „Wie soll das gehen?“, fragt Klambauer. Sie rechnet damit, dass bis zu 90 Prozent der Kinder wieder in die Einrichtungen gehen werden, wo das Personal jetzt schon knapp wird. Schließlich gibt es auch unter den Pädagogen einige die zur Risikogruppe zählen und damit künftig nicht zur Verfügung stehen. Da sind noch kleinere Gruppen natürlich nicht möglich. Wie aber die tatsächlichen Vorgaben aussehen werden, steht in den Sternen...

Keine Information zu Gesundheitsrisiken
Auch beim Thema Gesundheit wird in Wien geschwiegen. Da ist der Wissenstand in den Ländern sehr dürftig. „Über das Ansteckungs- oder Übertragungsrisiko von Kindern gibt es keine Informationen“, so Klambauer.

Über das weitere Vorgehen will und kann das Land aber nicht selbst entscheiden, da die Daten („da haben wir als Land gar keinen Zugriff darauf“) wie auch die Expertise beim Gesundheitsministerium von Rudolf Anschober liegen.

Unterricht soll nach der vierten Stunde enden
Für die Landesrätin ist es unerträglich, dass die Eltern immer noch nicht wissen, wie es in zwei Wochen weiter gehen soll. Damit ist sie in guter Gesellschaft. Denn mit diesem Problem kämpfen auch die heimischen Schulen, an die Informationen nur tröpfchenweise durchsickern dürften – und diese bringen schon jetzt Probleme mit sich. Denn in den Volksschulen soll der Unterricht nur bis zum Ende der vierten Stunde stattfinden. Was machen aber jetzt berufstätige Eltern, die ihre Kleinen nicht schon gegen 11.30 Uhr wieder abholen können? Hier schließt sich der Kreis wieder zur den offenen Fragen der Kinderbetreuung.

Die Sommerbetreuung wird ausgeweitet
Zumindest für die Ferienbetreuung im kommenden Sommer dürfte eine Besserung in Sicht sein. Die Landeshauptstadt hat zum Beispiel bereits bekannt gegeben, dass das Angebot in den Ferien deutlich ausgebaut wird. „Viele haben in der aktuellen Situation ihren Urlaub und Zeitausgleich bereits konsumieren müssen. Das bedeutet natürlich für zahlreiche Familien einen Mehrbedarf an benötigter Kinderbetreuung“, so der ressortzuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ): „Dieses Angebot werden wir in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung stellen. Denn ob Großeltern die Eltern angesichts der aktuellen Lage überhaupt dabei unterstützen können bleibt weiterhin unklar.“ Die rund 50 Einrichtungen der Stadt Salzburg werden gestaffelt für zwei Wochen geschlossen.

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