Loveparade-Drama

Opferzahl steigt auf 21 ++ Tunnel-Party wird verboten

Ausland
28.07.2010 11:02
Vier Tage nach der Massenpanik bei der Duisburger Loveparade hat sich die Zahl der Todesopfer auf 21 erhöht. In der Nacht auf Mittwoch erlag eine 25-jährige Frau aus Heiligenhaus bei Essen im Krankenhaus ihren Verletzungen, sagte der Duisburger Staatsanwalt Rolf Haverkamp. Indes wurden auch erste Konsequenzen aus dem tragischen Unglück gezogen: Eine für September in Rostock geplante Techno-Tunnelparty wurde behördlich verboten.

"Wir lassen die vor einer Woche erteilte Genehmigung für die Veranstaltung im Warnowtunnel widerrufen", sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums von Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch.

In dem rund 800 Meter langen Tunnel unter dem Fluss Warnow hatten bereits im Vorjahr mehrere Tausend Besucher gefeiert. Dabei sollen einige Teilnehmer statt über Gehwege via nahegelegener Autobahn zu dem Tunnel gegangen sein. Laut Zeitungsberichten hatte die Rostocker Polizei bereits vor den Geschehnissen in Duisburg Sicherheitsbedenken geäußert. Das zuständige Straßenbauamt Schwerin hatte am 21. Juli vorerst dennoch die Genehmigung für die Feier erteilt.

Opfer starben an Brustquetschungen
Unterdessen wurde mitgeteilt, dass die Dienstagabend bekannten 20 Todesopfer alle an Brustquetschungen gestorben sind. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wies damit in Düsseldorf frühere Meldungen zurück, wonach die meisten Opfer zu Tode stürzten. Der Befund legt nahe, dass die Opfer in der Menschenmenge erdrückt wurden.

Merkel bei Trauerfeier am Samstag
Für die Todesopfer der Massenpanik findet am Samstag in der Duisburger Salvator-Kirche eine Trauerfreier statt, zu der auch Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet werden. Der scharf in der Kritik stehende Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland wird dem Gedenken allerdings fern bleiben. Er wolle "die Gefühle der Angehörigen nicht verletzen und mit seiner Anwesenheit nicht provozieren", sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung der "Rheinischen Post".

Den ökumenischen Gottesdienst werden der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, halten. Die ARD plant eine Live-Übertragung. In der Stadt sollen Großbildleinwände aufgestellt werden.

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