Ortschef übt Kritik

Nach Corona-Verdacht: Gäste stornieren Urlaub

Kärnten
26.02.2020 17:53

Nachdem ein Coronavirus-Verdachtsfall im Kärntner Bad Kleinkirchheim am Mittwoch nicht bestätigt worden ist, hat der Bürgermeister der Gemeinde Kritik am Informationsfluss des Landes Kärnten geübt. Er hätte sich mehr Zurückhaltung gewünscht, sagte Matthias Krenn (FPÖ) am Nachmittag. Es gebe bereits Stornierungen von Urlaubern.

In der Nacht auf Mittwoch war eine 56 Jahre alte Urlauberin aus dem Raum Udine in Norditalien in einem Apartmenthaus in Bad Kleinkirchheim gestorben. Der Notarzt konnte nicht ausschließen, dass die Frau an dem Coronavirus gestorben war, weshalb Tests veranlasst wurden und 13 Personen das Apartmenthaus vorübergehend nicht verlassen durften. Kurz nach 13 Uhr wurde schließlich Entwarnung gegeben, bei der 56-Jährigen wurde kein Coronavirus festgestellt.

„Gab nicht einmal einen konkreten Verdacht“
Bereits um 8 Uhr war eine Aussendung des Landes an die Öffentlichkeit gegangen, sagte Krenn: „Es hat ja nicht einmal einen konkreten Verdacht gegeben, man hat nur eine Erkrankung nicht ausschließen können. Da hätte ich mir erwartet, dass man erst an die Öffentlichkeit geht, wenn ein konkreter Fall auf dem Tisch liegt.“

Das Vorgehen habe für Verunsicherung gesorgt, und zwar nicht nur bei der Bevölkerung, so Krenn: „Es hat auch schon Stornierungen gegeben. Ich habe mit einigen Vermietern gesprochen und gehört, dass Gäste aus Holland, Tschechien und auch aus Italien ihren Urlaub in Bad Kleinkirchheim abgesagt haben.“

„Notwendig, Bevölkerung umfassend zu informieren“
Beim Land Kärnten betonte man am Mittwochnachmittag die Notwendigkeit der Maßnahmen, es sei wesentlich, „die Bevölkerung umfassend und verständlich zu informieren, um Verunsicherung und Ängsten entgegenzuwirken“, hieß es in einer Aussendung.

Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) verteidigte bei dieser Gelegenheit auch die Maßnahmen, die „keineswegs überzogen“ gewesen seien: „Wir müssen alle Verdachtsfälle rigoros abschotten, um mögliche weitere Infizierungen zu verhindern. Stellen sie sich vor, ein Testergebnis wäre positiv, wir aber hätten all diese Maßnahmen wie etwa heute in Bad Kleinkirchheim, nicht umgesetzt: Dann hätten wir auf allen Linien versagt.“

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