„Geduld verloren“

Papst wehrt sich gegen „handgreifliche“ Dame

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01.01.2020 17:21

Eine derart ruppige Behandlung ist das Oberhaupt der katholischen Kirche nicht gewöhnt: Als der Papst am Silvesterabend auf dem Petersplatz in der anwesenden Menschenmenge badet, reißt ihn eine übereifrige Frau zurück. Sie hatte Franziskus‘ Handschlag verpasst und forderte diesen respektlos ein. Der Papst schlägt ihr daraufhin zweimal auf die Hand, bevor er ihr die seine entzieht und Sicherheitsleute sprichwörtlich „eingreifen“. „Ich entschuldige mich wegen des schlechten Beispiels von gestern“, sagte der Heilige Vater, der beim Angelus-Gebet jede Gewalt gegen Frauen als „eine Schändung Gottes“ verurteilte, am Neujahrstag.

Franziskus bezog sich auf seine Reaktion auf eine asiatische Gläubige, die am Samstagnachmittag auf dem Petersplatz seine Hand genommen und versucht hatte, den Papst in ihre Richtung zu zerren. Um sich aus dem Griff zu befreien, klopfte der Papst entschlossen auf die Hand der Frau. Der Vorfall ereignete sich nach der traditionellen Vesper zum Jahresabschluss am Dienstag im Petersdom, als der Papst die Krippe auf dem Petersplatz besichtigte.

„Oft verlieren wir die Geduld“
Beim Angelus-Gebet rief Franziskus die Gläubigen auf, nicht der Versuchung des Stolzes nachzugeben. Es sei wichtig, stets den Dialog mit den Mitmenschen offen zu halten. Auch rief er die Kirche zum Jahreswechsel auf, sich „ins Getümmel zu stürzen“ und sich den Menschen wieder zu nähern. „Wir sind aufgerufen, andere zu treffen und auf ihr Dasein, ihren Hilfeschrei zu hören“, so der Pontifex.

Gewalt gegen Frauen verurteilt
Zum Hochfest der Gottesmutter Maria verurteilte der Papst zudem jegliche Gewalt gegen Frauen. Frauen seien die Quelle des Lebens. Sie würden jedoch beleidigt, geschlagen, vergewaltigt, zur Prostitution und zur Tötung des Lebens gezwungen, das sie in ihrem Leib tragen, betonte der Papst. „Jede Form von Gewalt, die einer Frau zugefügt wird, ist eine Schändung Gottes“, sagte Franziskus.

Kirche ist „Mutter“
„Wenn wir wollen, dass die Welt eine bessere Welt, ein Haus des Friedens und nicht des Krieges ist, muss uns die Würde jeder Frau am Herzen liegen“, betonte Franziskus. Die Kirche sei aus mehreren Strukturen zusammengesetzt, im Herzen sei sie jedoch eine „Mutter“.

Schönborn besorgt um „Zukunft des Planeten“
Kardinal Christoph Schönborn hatte in seiner traditionellen Silvesteransprache die Bedrohung durch den Klimawandel ins Zentrum gestellt. Der Wiener Erzbischof forderte die Politik zum Handeln auf, „denn es geht um uns alle“.

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