Erst die Kampfabstimmung zwischen Riedler und Edlinger, die die Partei zerriss, dann die geplatzte Präsentation des neuen Kulturstadtrats durch Edlinger (Bild). Und schließlich am Donnerstag die ebenfalls geplatzte Einigung auf den "Kompromisskandidaten" Hannes Schwarz.
Herper bis September Kulturstadtrat
Die Grazer Roten stolpern von einem Fiasko ins nächste. Voves: "Die Partei war handlungsunfähig. Ich musste eingreifen." Riedler muss sofort gehen, Edlinger ist den Parteivorsitz los und muss als Stadträtin in der nächsten Gemeinderatssitzung am 23. September abdanken. Der bisherige SPÖ-Klubobmann Karl-Heinz Herper wird Kulturstadtrat - aber auch nur bis September.
Partei soll im Sommer neu aufgestellt werden
Und am Mittwoch nächster Woche wird ein interimistischer Parteichef gekürt, der, erraten, auch bis September die Geschäfte führen soll. Voves: "Ich habe Edlinger und Riedler immer gewarnt, wohin eine solche Kampfabstimmung führen kann. Ich hatte leider recht." Im Sommer soll die Partei völlig neu aufgestellt werden - Landesrätin Bettina Vollath als Grazer Parteichefin schließt Voves übrigens aus. Und: Riedler, der sich an den Stadtratsposten geklammert hat, scheint nun nicht bereit auf sein Gemeinderatsmandat zu verzichten.
Edlinger und Riedler zerknirscht
In ihren Statements gaben sich Edlinger und Riedler sichtlich zerknirscht: "Es waren zwei notwendige Schritte, den Weg freizumachen und der Grazer SPÖ die Chance zu geben, mit neuen Akzenten und Gesichtern zu einem Erfolg bei der Gemeinderatswahl zu führen", sagte Edlinger. Riedler erklärte, er schließe sich Edlinger an. Es sei ein bitterer Tag, auch deshalb, wenn man erkenne müsse, mit seinem Projekt gescheitert zu sein. Er hoffe jedoch, dass er mit seinem Rücktritt zu künftigen Erfolgen der Grazer SPÖ betragen könne.
Der bisherige Klubchef Herper erklärte, er hoffe sich des Vertrauens von Voves würdig zu erweisen und mit einem neuen Team die Wahlchancen wahrzunehmen. "Wir stehen in der Verantwortung für tausende Mitgliedern, die auf ihr Tun und ihre Werte großen Wert legen", so Herper: "Nutzen wir die Chance, mit neuen Gesichtern zu neuen Ufern aufzubrechen."
von Gerald Richter ("Steirerkrone") und krone.at
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