Verletzte und Schäden

Schwerstes Erdbeben in Frankreich seit 16 Jahren

Ausland
12.11.2019 09:45

Bei einem außergewöhnlich schweren Erdbeben im Südosten Frankreichs sind am Montag vier Menschen verletzt worden. Das Beben der Stärke 5,4 war vor allem in der Umgebung von Montelimar zu spüren, aber auch in den Großstädten Montpellier und Lyon. Nach Angaben des französischen Zivilschutzes wurden rund 50 Häuser beschädigt, im Departement Ardeche stürzte ein leer stehendes Gebäude ein.

In der Stadt Montelimar wurde ein Mensch beim Einsturz eines Gerüstes so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus musste, wie die Präfektur des Departements Drome mitteilte. Das benachbarte Departement Ardeche meldete drei Leichtverletzte infolge von Panikattacken.

„Alles um mich herum hat gewackelt“
„Es hat fünf Sekunden gedauert, alles um mich herum hat gewackelt“, berichtete Kevin Cuer aus Montelimar. „Die Möbel, die Wände, wie wenn ein Flugzeug aus 800 Metern abstürzt oder wie eine große Explosion.“ Didier Levy, der in einem Schloss aus dem 15. Jahrhundert wohnt, sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei ihm zu Hause hätten noch Minuten nach dem Beben „die Kronleuchter gewackelt“.

Die Bewohner der Stadt Le Teil bei Montelimar wurden aufgefordert, wegen möglicher Nachbeben zunächst nicht in ihre Häuser zurückzukehren. Für die Betroffenen wurden drei Turnhallen geöffnet. Das Stadtzentrum wurde vorübergehend gesperrt, rund hundert Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Drei Atomreaktoren heruntergefahren
Der Energiekonzern EDF teilte am Abend mit, dass drei Reaktoren des Atomkraftwerks Cruas-Meysse rund zehn Kilometer nördlich von Montelimar vorübergehend für Kontrollen heruntergefahren wurden. Es habe keine Beschädigungen gegeben, doch es seien Vibrationen gemessen worden. Wie lange die Kontrollen dauern werden, ist offen. Die anderen Atomkraftwerke in der Region würden weiterlaufen.

Es handelte sich nach Angaben des französische Seismologie-Institut BCSF um das schwerste Beben in Frankreich seit 2003. Die Erschütterungen waren in einem großen Gebiet im Südosten des Landes zu spüren.

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