220 Beamte im Einsatz

Alarmstufe Rot in Graz: Erdogans Türken rücken an

Steiermark
07.11.2019 06:00

Alarmstufe Rot in Graz! Wenn am Donnerstag um 21 Uhr der Wolfsberger AC im Europa League-Gruppenspiel in der Grazer Merkur-Arena auf Istanbul Basaksehir trifft, wird es in mehrfacher Hinsicht explosiv. Sportlich geht es in Sachen Aufstieg um wertvolle Punkte, politisch steht der Haus- und Hofverein des türkischen Präsidenten Erdogan im Mittelpunkt. Proteste von Kurden sind möglich.

Autofahrer können sich noch zu gut an das erste Europacup-Spiel der Kärntner (deren eigenes Stadion nicht europacuptauglich ist) in der Merkur-Arena gegen AS Rom erinnern. Zahlreiche Busse italienischer Fans, die Grazer Messe und der Feierabend-Verkehr sorgten am 3. Oktober für einen „Super-Stau“ rund um das Stadion in Liebenau.

Militär-Salut auf dem Fußballplatz
Am Donnerstag ist der Verkehr nicht die größte Sorge der Polizei, vielmehr wird ein besonderes Augenmerk auf das Spiel selbst gelegt. Wegen eines Mannes: Recep Tayyip Erdogan, türkischer Machthaber und gleichzeitig Gründungsmitglied des Vereins. Verstärkt in die Schlagzeilen geriet der Klub zuletzt, weil die Fußballer in der Europa League Torerfolge mit einem Militär-Salut feierten.

Diese Symbolik hatte seit den Länderspielen der Türkei für große Aufregung gesorgt. Die Profis bekunden damit offen ihre Solidarität für das türkische Militär, das aktuell in Nordsyrien im Einsatz ist. Auch der brasilianische Altstar Robinho, der Nigerianer Okechukwu Azubuike und der Bosnier Edin Visca beteiligten sich an dem politischen Jubel.

Viele Kurden in Graz
Bei den in der Steiermark lebenden Türken (aktuell sind es 8272) kam dagegen kein Jubel wegen des Militäreinsatzes auf. Der Grund ist, dass rund 90 Prozent einen kurdischen Hintergrund haben und dem Regierungschef gegenüber kritisch eingestellt sind. Ob sich die Abneigung heute in Kundgebungen der türkischen Kurden rund um das Stadion entladen wird, ist unklar. Die Polizei aber steht Gewehr bei Fuß, rund 220 Beamte werden im Einsatz sein. „Straßen werden anlassbezogen gesperrt. Für uns ist es kein Hochsicherheitsspiel, aber doch ein Sicherheitsspiel“, so ein Beamter.

Alexander Petritsch
Alexander Petritsch
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