Metnitz ist Totentanz - und Totentanz ist Metnitz. Es gibt in ganz Europa keinen anderen Ort, an dem das mystische Schauspiel so berührend zu erleben ist. Heuer findet das Kultur-Highlight wieder statt.
Gleich vorweg: Die Vorstellungen in diesem Jahr sind seit Wochen ausverkauft. Erst in vier Jahren lockt das Spiel im Fackelschein vor dem Karner wieder. Trotzdem: Ein Besuch im abgelegenen Metnitz zahlt sich immer aus, denn im kleinen Ort sind zwei großartige kulturelle Leistungen zuhause: der Totentanz als mystisches Volksschauspiel sowie als beeindruckender Freskenzyklus. Beide gehen auf das Mittelalter zurück und wurden in Metnitz über Jahrhunderte erhalten.
Der Text des einfachen, aber berührenden Spiels wurde von Bauerndichtern ergänzt. Fresken und schauspielerische Darstellung betonen die Gleichheit aller Menschen vor dem Tod. Denn der kennt weder Standes- noch Altersunterschied, nimmt vom König über den Bettler bis zum Baby und zur alten Frau alle mit.
In Metnitz sieht man, dass der Ort seinen Totentanz „lebt“: Das monumentale Fresko aus dem Mittelalter (aus der Zeit um 1500) erwartet Besucher im Museum, wo auch Totentänze zeitgenössischer Künstler begeistern. Den Karner ziert die Freskenkopie, ein Totenschiff sticht am Pfarrplatz ins Auge. Metnitz ist Totentanz - und Totentanz ist Metnitz. Das sehen auch die Metnitzer so: Rund ums Stück packen alle an. Zum Amateurensemble gehören Bürgermeister Anton Engl-Wurzer, der den Tod spielt, Jugendliche, die als Jungfrau und Jüngling auftreten, seit Jahren aktive und „frisch g’fangte“ Darsteller.
Die Friseurinnen Hanni und Sissi sind als Maskenbildnerinnen dabei, Metnitzer Sänger lassen Kärntner Totenliedern erklingen. Alle helfen mit, dieses einzigartige Spektakel von Metnitz in die Welt hinauszutragen.
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