Ohrenbetäubende Rufe

So hört sich der lauteste Vogel der Welt an

Wissenschaft
22.10.2019 11:11

Tief im brasilianischen Amazonasgebiet lebt der Zapfenglöckner (er wird auch als Einlappenkotinga bezeichnet), den Forscher nach Messungen jetzt zum lautesten Vogel der Welt gekürt haben. Der Ruf der weißen, nur rund 250 Gramm schweren Männchen erreiche eine Spitzenlautstärke von bis zu 113 Dezibel, heißt es.

Die grünen Zapfenglöckner-Weibchen fühlen sich von dem Krach offensichtlich angezogen - und von dem Auftritt des Männchens. „Es singt die erste Note, nach außen gewendet, dann vollzieht es eine dramatische Drehung, fast theatralisch, und stößt eine zweite Note in Richtung seiner Anwärterin aus“, beschreibt der Mitverfasser der Studie, Jeff Podos von der Universität Amherst im US-Bundesstaat Massachusetts, den „Schrei nach Liebe“.

Unklar, wie Vogel derart laut singen kann
Podos konnte während der Studie selbst beobachten, wie die Rufe der Männchen die Weibchen anlockten. Eines hat er - trotz hochwertiger Aufzeichnungsgeräte - aber noch nicht herausgefunden: „Wir wissen nicht, wie so kleine Tiere so laut sein können“, so der Wissenschaftler.

Sitzt ein Zapfenglöckner-Weibchen vier Meter vom männlichen Sänger entfernt, wird es mit 104 Dezibel (dB) beschallt. Einzelne Spitzenwerte dröhnen sogar mit 113 dB auf das Gehör der Vogeldame ein - das entspricht in etwa dem Lärm einer Kettensäge bzw. dem Schalldruck bei einem Rockkonzert.

Zum Glück für die Weibchen sind dem Schrei nach Liebe allerdings Grenzen gesetzt. Der Studie zufolge wurden die Rufe der Zapfenglöckner kürzer, je lauter sie wurden. Dies soll offenbar verhindern, dass der Vogel immer neue Lautstärke-Rekorde knackt, spekulieren die Wissenschaftler in der Zeitschrift „Current Biology“.

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