Rote „Aktion 20.000“

„Diffamierende Lügen“: Lercher klagt Gratisblatt

Österreich
21.10.2019 16:13

Die rote „Aktion 20.000“ lässt die SPÖ nicht zur Ruhe kommen. Nachdem Parteirebell Max Lercher von „Genossen“ eine 20.000-Euro-Beratergage angedichtet wurde, klagt er nun das Gratisblatt, das dies lanciert hat. Auch SPÖ-Manager Christian Deutsch will vor Gericht ziehen.

Die parteiinterne Intrige gegen Max Lercher wird die SPÖ wohl noch lange beschäftigen - und dürfte nun ein gerichtliches Nachspiel haben. Der künftige SPÖ-Abgeordnete klagt das Gratisblatt, das die Behauptung, er sacke als Berater eine 20.000-Euro-Gage ein, ungeprüft übernommen habe. Er habe seinen Anwalt beauftragt, gegen die Medien „Österreich“ und „oe24“ Klage einzureichen, postete Lercher am Montag auf Facebook. Der künftige Nationalratsabgeordnete fordert Unterlassung und Veröffentlichung eines Widerrufs. Dabei geht es um Schlagzeilen vom Wochenende, wonach er als Leykam-Vorstand eine 20.000-Euro-Gage bezogen habe (siehe unten).

„Geschäftsschädigende Behauptungen, diffamierende Lügen“
Er sei zu dem Vorgehen „leider“ gezwungen, um die Leykam Medien AG, ihre Mitarbeiter und sich selbst vor „geschäftsschädigenden Behauptungen und diffamierenden Lügen“ zu schützen, schreibt Lercher. Die getätigten Behauptungen seien der Versuch, seinen guten Ruf zu zerstören.

Entschädigung ginge an „Reporter ohne Grenzen“
Die beklagten Medien würden in den gerichtlichen Verfahren Gelegenheit bekommen, offenzulegen, wer sie hier mit Falschinformationen versorgt habe. „Sollten sie - wie es ihr gutes Recht ist - sich hinter dem Redaktionsgeheimnis verstecken, müssen sie die Konsequenzen ihrer Falschberichterstattung selbst tragen“, schreibt Lercher. Eine allfällige medienrechtliche Entschädigung will Lercher an „Reporter ohne Grenzen“ spenden.

„Österreich“/„oe24“-Chefredakteur Niki Fellner betonte auf Anfrage der APA, dass die Inhalte des Artikels von der zuständigen Redakteurin mit aller Sorgfalt geprüft worden seien: „Wir sind der Meinung, der veröffentlichte Artikel stimmt auf Punkt und Beistrich.“ Darin stehe auch klar, dass der Vertrag mit der Leykam abgeschlossen und von Lercher gezeichnet worden sei. Einer Klage sehe man jedenfalls gelassen entgegen.

Auch Deutsch will klagen
Auch Christian Deutsch, der von vielen als Drahtzieher verdächtigte SPÖ-Manager, erwägt indes den Gang vor Gericht: Deutsch fühlt sich, auch von parteinahen Kritikern, im Netz so übel angefeindet, dass er deshalb Klagen prüfen lässt.

Rendi-Wagner: „Ende der Selbstbeschäftigung und Selbstbeschädigung“
Und was sagt die Parteichefin zu all dem? Pamela Rendi-Wagner kalmiert und fordert nun „ein Ende der öffentlichen Selbstbeschäftigung, die nur zur Selbstbeschädigung führt“.

Kronen Zeitung/krone.at

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