110 Betroffene

Mars Austria will Werk in Breitenbrunn zusperren

Burgenland
14.10.2019 15:27

Süße Nachrichten sehen anders aus: Mars Austria will seine Schokoladenfabrik im burgenländischen Breitenbrunn zusperren. Bis Ende des kommenden Jahres werde die Arbeit in der Produktionsstätte möglicherweise eingestellt, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens, zu dem bekannte Naschereien wie etwa Mars, Snickers, Twix, Balisto und Milky Way gehören. Grund sei die weltweit sinkende Nachfrage rund um die dort gefertigten Rollwaffelprodukte trotz hoher Investitionen. Von der Schließung betroffen wären 110 Beschäftigte. Das Land Burgenland will jetzt das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen.

Den Mitarbeitern in Breitenbrunn wurde am Montag ein Plan präsentiert, der zu einer schrittweisen Einstellung der dort angesiedelten Rollwaffel-Produktion bis Ende 2020 führen würde. Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Fabrik werde aber erst nach Einbindung aller Betroffenen und dem Abschluss des Konsultationsprozesses mit dem Betriebsrat in den nächsten Wochen gefällt, hieß es.

Man habe die Nachricht zur Kenntnis nehmen müssen, werde aber in den kommenden Tagen mit Experten der Gewerkschaft Gespräche führen, sagte Wilhelm Weigl, Arbeiterbetriebsratsvorsitzender von Mars Austria in Breitenbrunn, in einer Aussendung.

„Negativer Nachfragetrend“
Grund für die Überlegungen ist die international sinkende Nachfrage nach Rollwaffel-Produkten. 90 Prozent der Breitenbrunner Produktion werden exportiert. Trotz zahlreicher Produktinnovationen und trotz intensiver Bemühungen, die Effizienz und das Volumen der Fabrik zu steigern - in den vergangenen fünf Jahren wurden elf Millionen Euro in die Anlagen investiert -, sei es nicht gelungen, den „negativen Nachfragetrend“ zu stoppen, teilte das Unternehmen mit. Dementsprechend leide das Werk unter einer zu geringen Auslastung.

Die beiden anderen Firmenstandorte von Mars in Österreich - der Vertrieb in Wien und die Heimtiernahrungsfabrik in Bruck an der Leitha mit insgesamt rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - seien von dieser Situation nicht betroffen, wurde betont.

Land Burgenland setzt auf Gespräche
Das Land Burgenland will nach Bekanntwerden der möglichen Schließung das Gespräch mit den Unternehmensverantwortlichen suchen. „Mögliche Hilfestellungen, die eine Schließung verhindern würden“, sollen ausgelotet werden, sagte Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ). Auch Arbeitsmarktlandesrat Christian Illedits (SPÖ) betonte, den Unternehmensverantwortlichen unterstützend zur Seite stehen zu wollen. „Gemeinsam müssen wir alles in unserer Macht Stehende für die Aufrechterhaltung des Firmenstandortes tun“, sagte er. Die 110 Mitarbeiter hätten zum Erfolg des Unternehmens beigetragen, jetzt müssten „alle Anstrengungen unternommen werden, um ihnen zu helfen“.

Die Unterstützung der Beschäftigten stehe nun im Vordergrund. „Sobald die Kündigungen offiziell eingemeldet werden, wollen wir konkrete Lösungen für die Betroffenen parat haben, hoffen aber, dass es nicht so weit kommt“, so Illedits.

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