Chaos in Wien

Wolkenbruch sorgt für Überflutungen – Kinos geräumt

Österreich
14.05.2010 07:32
Ein heftiger Wolkenbruch hat am Donnerstagabend in Wien für Überflutungen gesorgt. Die Feuerwehr musste zwischen 17 und 21 Uhr rund 250 Mal ausrücken, um Hochwasser aus Kellern und Gebäuden abzupumpen bzw. andere Schäden zu bekämpfen. Betroffen waren vor allem die Bezirke Ottakring, Rudolfsheim-Fünfhaus und Josefstadt, in der Lugner City mussten sogar Kinobesucher evakuiert werden. (Oben siehst du ein Video, das eine Augenzeugin der Überflutungen auf YouTube gestellt hat.)

Laut Wien Energie waren zwischen 17 und 20.30 Uhr rund 20.000 Haushalte ohne Strom. Die Hälfte davon wurde gezielt abgeschaltet, um der Feuerwehr Einsätze in überfluteten Kellern zu ermöglichen. Bei 10.000 Haushalten gab es durch das Wasser Defekte, zum Beispiel nach dem Wassereintritt in Trafostationen.

Auch in den Bezirken Mariahilf, Neubau, Hietzing und Penzing gab es Überflutungen. Kanäle gingen über, in Keller und Tiefgaragen drang Wasser ein, auch Geschäftsräume wurden beschädigt. In einem Hinterhof brach durch die Last des Wassers ein Boden ein, verletzt wurde zum Glück niemand.

Kino-Besuchern stand Wasser bis zum Knie
In der Lugner City wurden laut einer Zeugin gar die Kinosäle während der Betriebszeiten geräumt: Kunden wurden während des Films in Sicherheit gebracht, das angesammelte Wasser reichte den Besuchern bis zum Knie.

Die öffentlichen Verkehrsmittel konnten nach dem sintflutartigen Regen nur mehr in unregelmäßigen Abständen fahren. In die Station Westbahnhof drang Wasser ein, was um 17 Uhr zu einer Sperre der U3 zwischen den Haltestellen Volkstheater und Schweglerstraße führte, die erst Freitag früh wieder aufgehoben wurde.

Solche Unwetter treten nur alle 50 Jahre auf
Für die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik waren die Unwetter ein Ereignis, das nur alle 50 Jahre vorkommt. Ursache war ein mächtiges Tiefdruckgebiet und labil geschichtete Luftmassen. Spitzenreiter war nach Auswertung der ZAMG-Klimatologen die Station in der Wiener Innenstadt: Dort wurden insgesamt 63 Liter pro Quadratmeter gemessen. Davon regnete es allein 52 Liter pro Quadratmeter in 60 Minuten, ein Stundenwert, wie er in Wien nur alle 50 Jahre vorkommt.

Im Vergleich dazu auch die Zehn-Minuten-Werte: 17 Liter pro Quadratmeter werden in der Bundeshauptstadt nur alle 25 Jahre aufgezeichnet. Da keine der Gewitterzellen direkt über eine Messstation gezogen ist, dürften die Niederschlagsmengen örtlich noch höher gelegen sein, so die ZAMG. Die Starkregenfälle und Gewitter beschränkten sich aber nicht nur auf Wien - der gesamte Bereich nördlich der Alpen wurde von schweren Gewittern und Regenfällen beeinträchtigt.

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