Todeskampf im Konsulat
Khashoggis letzte Worte: „Sie ersticken mich!“
Im Fall des ermordeten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi sind weitere grausame Details ans Tageslicht gekommen: Eine türkische Zeitung veröffentlichte das Protokoll der letzten Worte des getöteten Regierungskritikers. „Halten Sie mir nicht den Mund zu“, soll das Opfer seine Mörder angefleht haben. „Ich habe Asthma, tun Sie das nicht. Sie werden mich ersticken!“
Der türkische Geheimdienst soll an die Konversation gelangt sein, berichtet die Zeitung „Sabah“. Laut dem Artikel soll der Journalist vor seiner Ermordung am 2. Oktober des Vorjahres in einem saudi-arabischen Konsulat in Istanbul Protest eingelegt haben, als seine Mörder damit drohten, ihn in die Hauptstadt seiner Heimat, Riad, zu verschleppen. Er habe betont, dass es keinen rechtliche Handhabe gegen ihn gebe und dass seine Verlobte draußen auf ihn warte.
Täter drohen: „Sie wissen, was am Ende passieren wird“
Das Mordkommando rund um Maher Abdulaziz Mutreb habe ihn außerdem zwingen wollen, eine Nachricht an seinen Sohn zu schicken: Dieser solle sich nicht sorgen, wenn er keine Nachricht von seinem Vater bekomme, so die Zeitung. Doch Khashoggi weigerte sich laut dem Bericht: „Ich werde nichts schreiben“, habe er geantwortet. Die Männer sprechen daraufhin eine Drohung aus: „Helfen Sie uns, damit wir Ihnen helfen können. Denn am Ende werden wir Sie nach Saudi-Arabien bringen. Und wenn Sie uns nicht helfen, wissen Sie, was am Ende passieren wird.“
Khashoggis Überreste bis heute nicht gefunden
Einige dieser schaurigen Details kamen bereits in einem UN-Report vor. Die Organisation macht Saudi-Arabien für Khashoggis Tod verantwortlich ist und fordert eine Untersuchung, ob Kronprinz Mohammed bin Salman eine Rolle bei dem Verbrechen gespielt haben könnte. Die sterblichen Überreste Khashoggis konnten bis heute nicht aufgespürt werden.
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