Gewalt in Hongkong

Schlagstöcke und Pfefferspray gegen Demonstranten

Ausland
24.08.2019 17:40

Erstmals seit eineinhalb Wochen ist es bei Protesten der Demokratiebewegung in Hongkong wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen (siehe Video oben). Sicherheitskräfte gingen am Samstag mit Tränengas und Schlagstöcken gegen Demonstranten vor. Diese schleuderten Gegenstände in Richtung der Polizei. Mehrere Menschen wurden festgenommen. 

Zuvor hatten Polizisten einen Demonstrationszug mit mehreren Tausend Teilnehmern blockiert, woraufhin radikale Aktivisten Straßenbarrikaden errichteten .Die Demonstration im Industriebezirk Kwun Tong hatte zunächst friedlich begonnen. Viele Teilnehmer waren mit Schutzhelmen und Regenschirmen ausgerüstet. Vor einer Polizeiwache brachten dutzende Sicherheitskräfte den Zug jedoch zum Stehen.

Protest gegen „intelligente Überwachungskameras“
Die Demonstranten hatten die Gegend für ihren Protest ausgewählt, weil Kwun Tong nach ihren Angaben der erste Bezirk in Hongkong ist, in dem sogenannte „intelligente Überwachungskameras“ eingesetzt werden. Radikale Protestierende bauten Barrikaden aus Straßenabsperrungen und Bambusstangen. Sie besprühten umliegende Wände mit Beleidigungen, die sich gegen die Polizei richteten.

Steine Richtung Sicherheitskräfte
Im Verlauf des Nachmittags schleuderten einige Aktivisten Steine und andere Gegenstände in Richtung der Sicherheitskräfte, die daraufhin Schlagstöcke, Pfefferspray und Tränengas einsetzen. Die Polizei begründete ihr Vorgehen später mit einer „großen Gruppe gewalttätiger Protestierender“, die Feuer gelegt und Steine geworfen hätten. Mehrere schwarz gekleidete Demonstranten wurden festgenommen.

Massenproteste seit drei Monaten
In Hongkong gibt es seit drei Monaten Massendemonstrationen für mehr Demokratie und gegen eine wachsende Einflussnahme Pekings. Die chinesische Regierung hat den Demonstranten in der Sonderverwaltungszone zuletzt immer unverhohlener gedroht. So brachte sie die Demonstranten mit „Terrorismus“ in Verbindung und schickte Truppen an die Grenze. Zuletzt wuchs deswegen die Sorge vor einem chinesischen Militäreinsatz.

Am vergangenen Sonntag waren trotz Drohungen Chinas 1,7 Millionen Menschen in Hongkong auf die Straße gegangen. Die Großkundgebung lenkte die Proteste nach einer tagelangen Gewalteskalation vorübergehend wieder in ruhigere Bahnen. Am Freitagabend bildeten dann tausende Demonstranten eine Menschenkette in der Stadt.

Festgenommener britischer Konsulatsmitarbeiter zurück in Hongkong
Derweil kehrte ein in China festgenommener Mitarbeiter des britischen Konsulats nach Hongkong zurück. Simon Cheng sei wieder in Hongkong, erklärte dessen Familie am Samstag auf Facebook. Er werde sich jetzt „einige Zeit zum Ausruhen und Erholen“ nehmen. Cheng war am 8. August zu einer eintägigen Geschäftsreise in die benachbarte Metropole Shenzhen in Südchina aufgebrochen und danach nicht nach Hongkong zurückgekehrt.

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