Drehscheibe im Visier

Polizei jagt Welpen-Mafia am Flughafen Wien-Schwechat

Österreich
04.05.2010 08:24
Wenige Wochen alt, zu Dutzenden in Minikäfige gepfercht und mit gefälschten Papieren im Flieger nach Spanien: Wien-Schwechat ist zur Drehscheibe der Hundemafia geworden. Von hier gehen jährlich Zigtausende Hunde illegal auf Reisen. Zuletzt stoppte die Polizei einen Transport mit 26 Tieren.

Ein anonymer Hinweis führte die Polizei Samstag früh auf den Flughafen-Parkplatz K1 - ein heißer Tipp, wie sich herausstellte: 26 Hundewelpen, zusammengepfercht in enge Boxen, schauten die Beamten mit traurigen Augen an. "Der Besitzer hatte die aus der Slowakei stammenden Tiere bereits erfolgreich für einen Teneriffa-Flug eingecheckt, konnte aber nur 20 dubiose, in der EU nicht geltende Papiere vorweisen", so Chefinspektor Ruzicka.

Warum es am Schalter dennoch keine Probleme gab, ist ihm ein Rätsel. Ebenso, dass sich ein leitender Mitarbeiter der Fluglinie für den ertappten Schmuggler anfangs sogar noch stark gemacht hatte.

Dem Spanier wurden die Hunde jedenfalls abgenommen. Schlechtes Gewissen? Keine Spur - er gab sogar zu, 2009 an die 300 Tiere mit einem Verdienst in Höhe von 50.000 Euro transportiert zu haben. "Im Schnitt sollen rund 250 Welpen wöchentlich allein von Schwechat nach Spanien abheben", so Alexander Willer vom Tierschutzhaus, wo die Welpen nun aufgepäppelt werden, "das Check-in-Personal ist kaum im Tierschutzgesetz geschult".

von Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
Symbolbild

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