Kurz vor Liga-Start

Spannung im Titelkampf? Das sagen unsere Experten!

Fußball National
22.07.2019 16:18

Sechs Meisterstücke in Serie legte Salzburg hin. Die beiden „Krone“-Starkolumnisten Herbert Prohaska und Michael Konsel erwarten in der am Freitag beginnenden Saison deutlich härtere Gegenwehr der Konkurrenz.

Herbert Prohaska:

Man muss mit Prognosen vorsichtig sein, das Transferfenster ist ja noch bis 2. September geöffnet. Vor allem Red Bull Salzburg ist finanziell jederzeit in der Lage nachzurüsten, sollte es der Meister für nötig halten. Der Umbruch ist groß wie nie, angefangen von Trainer Rose, über Lainer, Wolf und Schlager bis hin zu Schützenkönig Dabbur und Gulbrandsen. Das ist ein Brett. Salzburg startet dennoch als Favorit, aber die Chance für die Konkurrenz ist da, um der seit Jahren unangefochtenen Nummer eins in Österreich näherzurücken.

Was den Trainer betrifft, ist kein Qualitätsverlust zu erwarten. Wenn einer ging, kam stets der nächste gute. Vor Marco Rose war auch Oscar Garcia top, Jesse Marsch wird da nahtlos anknüpfen. Der Ungar Szoboszlai zählt zu den größten Talenten, wird seinen Weg machen, ist bereits bei einigen italienischen Klubs auf dem Wunschzettel. Für seine Entwicklung ist es aber besser, sich vorerst in Salzburg zu beweisen.

Mit dem Norweger Haaland wurde das nächste Juwel verpflichtet, dem eine internationale Karriere zuzutrauen ist. Wie immer wieder junge Spieler eingebaut werden, das verdient Respekt. Davon profitiert langfristig der österreichische Fußball.

Wer könnte Salzburg also am ehesten fordern? Der LASK hat mit Joao Victor und Ullmann zwei Leistungsträger und mit Oliver Glasner einen erfolgreichen Trainer verloren. Da wird man abwarten müssen. Rapid wird nicht noch einmal so eine schlechte Saison wie die vergangene spielen, für Bolingoli wurde mit Ullmann ein guter Ersatz gefunden.

Auch die Austria sollte vorne dabei sein. Trainer Christian Ilzer kann in seiner noch relativ jungen Trainerkarriere einige Erfolge vorweisen, aber Klubs wie Rapid und Austria sind eine andere Kragenweite, was Druck, Zuschauer und Medien betrifft. Für einen jungen Trainer echtes Neuland. Das Material ist bei beiden Klubs vorhanden, aber eine echte Verstärkung seh ich da wie dort noch nicht.

Auch Sturm muss man zu den Mannschaften zählen, die Salzburg im Titelkampf das Leben schwerer machen können. Und in Wolfsberg hat sich nicht viel geändert. Die Bundesliga sollte jedenfalls spannender werden.

Michael Konsel:

Eigentlich ist es jedes Jahr dasselbe. Die Herausforderer starten mit großen Ambitionen in die Saison, und am Ende steht dann doch wieder Salzburg - mit großem Vorsprung - ganz oben. Aber die Konkurrenz darf die Hoffnung niemals aufgeben. Die Rolle des Jägers, der nur überraschen kann, ist durchaus eine positive und angenehme. Warum es im Titelrennen ausgerechnet diesmal anders und spannender werden könnte?

Weil bei den Salzburgern ganz besonders viel neu ist. Mit Jesse Marsch ein neuer Trainer. Der viele, viele Abgänge kompensieren muss, die richtig wehtun. Der Verlust solcher Kaliber ist auch für die „Bullen“ nicht so leicht zu verkraften. Dazu kommt, dass diesmal mit dem erstmaligen Mitspielen in der Gruppenphase der Champions League eine ganz spezielle „Zusatzbelastung“ wartet. Auch das erhöht die Chance der anderen Klubs wie Rapid, Austria, Sturm oder LASK, die Sache spannender zu gestalten.

Sollte das Salzburger Werkl trotz all dieser Neuerungen und Nebengeräusche gleich von Beginn weg wieder so perfekt laufen, dann kann man ihnen sowieso nur gratulieren. Ihr Reservoir an ausgezeichneten, jungen Spielern ist scheinbar wirklich unerschöpflich.

Natürlich muss man immer die Realität im Auge behalten, aber mein Gefühl sagt mir kurz vor dem Start der Meisterschaft: Die Karten sind neu gemischt, der Titel ist für die Salzburger nicht in Stein gemeißelt! Wichtig wird für die Salzburger Verfolger ein guter Start sein. Mit dem man Selbstvertrauen tanken, einen Lauf starten und Salzburg unter Druck setzen kann. Den Qualitäten und Möglichkeiten von Salzburg wird man natürlich nur mit Kampf, Leidenschaft und dem unbedingten Willen Paroli bieten können.

Besonders Rapid bietet sich da gleich eine perfekte Chance. Mit einer Überraschung im Auftaktspiel am Freitag daheim gegen Salzburg könnte man gleich ein Zeichen setzen. Nach dem Motto: so einfach wird das in dieser Saison nicht mehr für euch, das wird kein Selbstläufer, wir schlafen nicht!

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(Bild: KMM)



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