Neonazi-Mord an Lübcke

Weitere Festnahmen, Waffen in Erd-Depot gefunden

Ausland
27.06.2019 10:20

Nach dem Geständnis des verdächtigen Neonazis Stephan E., der wegen Mordverdachts im Fall Walter Lübcke in Haft sitzt (siehe Video oben), sind bei einer Durchsuchung mehrere Waffen gefunden worden. Zwei weitere Personen wurden festgenommen. Dabei dürfte es sich um den mutmaßlichen Händler der Waffen und den möglichen Vermittler des Waffenkaufs handeln. Gegen sie wird wegen Beihilfe zum Mord ermittelt. Die Waffen selbst wurden in einem Erd-Depot entdeckt.

Nach Informationen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ kam es in der Nacht auf Donnerstag zu mehreren Durchsuchungen, nachdem E. am Dienstag den Mord an dem CDU-Politiker gestanden hatte. Ein Sprecher der ermittelnden Sonderkommission sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir bestätigen, dass es an verschiedenen Orten polizeiliche Maßnahmen gegeben hat.“

Pump-Gun und Uzi samt Munition unter den gefundenen Waffen
Laut den Medien hatte E. in seinem Geständnis offengelegt, dass er über zahlreiche Waffen verfügt - neben der Tatwaffe auch über eine Pump-Gun und eine Maschinenpistole vom Typ Uzi samt Munition. Er nannte Details, wie er sich diese beschafft hatte, und offenbarte die Verstecke. Ermittler fanden fünf Waffen demnach in einem Erd-Depot auf dem Gelände seines Arbeitgebers. Stephan E. arbeitete bei einem Bahnzulieferer in Kassel.

Ermittlungen wegen Beihilfe zum Mord
Nach Angaben von „Spiegel Online“ und Bild.de handelt es sich bei den Festgenommenen um den mutmaßlichen Händler der Waffen und den möglichen Vermittler des Waffenkaufs. Der Vermittler soll demnach aus Kassel stammen, der verdächtige Verkäufer aus Nordrhein-Westfalen. Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen sie im Zusammenhang mit der Tatwaffe wegen Beihilfe zum Mord.

Politiker aus nächster Nähe in seinem Garten erschossen
Der Kasseler Regierungspräsident Lübcke war Anfang Juni aus nächster Nähe erschossen worden. Der CDU-Politiker war wegen seiner Haltung zu Flüchtlingen bedroht worden. Er hatte sich 2015 auf einer Informationsveranstaltung gegen Schmährufe gewehrt und gesagt, wer gewisse Werte des Zusammenlebens nicht teile, könne Deutschland verlassen. Ein rechtsextremes Motiv wird hinter der Tat vermutet. Stephan E. war in der Vergangenheit vom Verfassungsschutz als gewaltbereiter Rechtsextremist eingestuft worden.

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