„Besonders gefährlich“

Erloschen geglaubter Vulkan ist wieder aktiv

Wissenschaft
15.06.2019 11:38

Ein als erloschen gegoltener Vulkan auf der Pazifik-Halbinsel Kamtschatka im Osten Russlands ist seit einiger Zeit wieder aktiv. „Es kann jederzeit zu einem Ausbruch kommen“, warnt nun der Vulkanologe Iwan Kulakow. Seit gut zwei Jahren stellen Wissenschaftler des russischen Instituts für Erdölgeologie und Geophysik fest, dass die seismische Aktivität des 2920 Meter hohen Vulkans Bolschaja Udina in der Vulkan-Gruppe Kljutschewskaja stetig zunimmt.

Von Mai bis Juli des Vorjahres wurden der Untersuchung zufolge 559 Erdbeben unter dem Vulkan registriert. Die Forscher änderten daraufhin die Einstufung - der Vulkan könne nicht länger als erloschen gelten. Im Februar dieses Jahres sei ein Erdbeben der Stärke 4,3 registriert worden, schrieben sie in der internationalen Fachzeitschrift für Vulkanologie und Geothermie.

„Erste Eruption kann besonders gefährlich sein“
Vulkane, in denen es lange nicht rumorte, seien besonders gefährlich, erklärte Kulakow. „Die erste Eruption kann sehr stark und explosiv sein.“ Bei aktiven Vulkanen könne sich die Energie nicht im Inneren ansammeln. „Bei inaktiven Vulkanen ist das anders. Da kann eine Eruption katastrophal sein.“

Wenn Aschewolken ausgestoßen werden, könnten sie Tausende Kilometer weit fliegen. „Wenn sie in die Stratosphäre gelangen, können die Partikel sehr schnell in einen anderen Teil der Welt gelangen und das Klima verändern.“ Auswirkungen werde es dann auch auf den Flugverkehr geben. „Aschewolken sind selbst in geringer Konzentration sehr gefährlich für Flugzeuge.“ Asche kann die Turbinen der Maschinen verstopfen.

2010 war der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island ausgebrochen. Er jagte große Mengen Asche mehrere Kilometer in die Höhe und brachte dadurch den Flugverkehr in Nord- und Mitteleuropa zeitweise zum Erliegen. Zahlreiche Menschen saßen auf Flughäfen fest.

Auf Kamtschatka gibt es rund 160 Vulkane
Der Vulkan ist nicht der einzige auf der Halbinsel im Nordosten Asiens, in dem es rumort. Um ihn herum gebe es in einer Entfernung von lediglich rund 20 Kilometern mehr als zehn Vulkane. „Drei von ihnen sind sehr aktiv“, sagt der Vulkanologe. Die 1200 Kilometer lange und bis zu 450 Kilometer breite Halbinsel zählt rund 160 Vulkane. Es kommt immer wieder zu Ausbrüchen. Die Vulkanregion gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe.

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