Brief als heiße Spur

Serie von Bränden gelegt: Verdächtiger in Haft

Tirol
29.05.2019 10:34

Es ist eine kuriose Geschichte, die die Polizei nun zumindest teilweise klären konnte: Im Tiroler Ort Telfs kam es im Zeitraum von Dezember und Jänner immer wieder zu Bränden. Auch Drohbriefe, in denen weitere Brände angekündigt wurden, bereiteten den Ermittlern Kopfzerbrechen. Nach umfangreichen Ermittlungen gelang es den Beamten nun die Urheberin von zumindest einem der Briefe auszuforschen. Die 35-jährige Einheimische legte zudem eine Spur zu einem 38-jährigen Deutschen, der zwar nicht geständig, aber aufgrund zahlreicher Widersprüche in seinen Aussagen nun in den Fokus der Ermittlungen rückt. Beide wurden bereits angezeigt, über den Mann wurde U-Haft verhängt.

Die brandgefährlichen Ereignisse nahmen Ende des vergangenen Jahres ihren Anfang: Am 9. Dezember kam es im Keller eines Mehrparteienhauses in Telfs zu einem Feuer. Einige Bewohner des Hauses mussten mit der Drehleiter geborgen und mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Einige Wochen später, nämlich am 3. Jänner, ging bei der Polizei telefonisch eine Anzeige ein, dass in einem Mehrparteienhaus in Telfs ein Abdeckvlies angezündet wurde. Die Anzeige stellte sich als wahr heraus, Spuren zu einem Täter gab es keine. 

Weitere Brände in Briefen angedroht
Vier Tage später, am 7. Jänner, ging erneut eine telefonische Anzeige bei der Polizei ein: Eine 35-jährige Frau gab an, einen Drohbrief in ihrem Briefkasten gefunden zu haben. Der Inhalt: Eine Androhung weiterer Brände. Auch bei zwei weiteren Nachbarn seien laut Polizei derartige Schreiben gefunden worden. Die Spurensicherung machte sich ans Werk. 

Opfer habe selbst Drohbriefe verfasst
Am nächsten Tag brannte es tatsächlich in der Wohnung der 35-jährigen Einheimischen, die das Schreiben bei der Polizei anzeigte. Die Frau gab an, sie habe das Feuer in der Küche bemerkt, als sie nach Hause kam. Verletzt wurde niemand, die Brandursache konnte aber nicht eindeutig festgestellt werden.

Die Ermittlungen der Polizei liefen auf Hochtouren - und führten zum ersten Erfolg: Die 35-jährige Einheimische konnte selbst als Urheberin von zumindest einem der Drohbriefe ausgeforscht werden. „Im Zuge ihrer Einvernahme stellte die Frau eine Beteiligung an den Bränden in Abrede, belastete diesbezüglich jedoch einen 38-jährigen Deutschen“, schildert die Polizei. Zudem gab sie ab, der Mann sei auch an der Verteilung der Schreiben beteiligt gewesen.

Widersprüche bei Einvernahme
Die Polizei knöpfte sich daraufhin den Deutschen vor, auch er wurde schriftlich einvernommen. Der Tatverdacht verhärtete sich. „Der Mann zeigte sich dabei nicht geständig, verwickeltes sich jedoch immer wieder in Widersprüche. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Innsbruck wurde der Deutsche schließlich festgenommen und in weiterer Folge in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert“, informierten die Ermittler.

38-Jähriger sitzt in U-Haft
Die 35-Jährige wird laut Polizei auf freiem Fuß wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung und der 38-Jährige wegen des Verdachts der mehrfachen Brandstiftung, gefährlichen Drohung und der Sachbeschädigung an die Staatsanwaltschaft Innsbruck zur Anzeige gebracht. Über den Deutschen wurde zwischenzeitlich die Untersuchungshaft verhängt. Durch die Brände entstand ein Schaden im mittleren sechsstelligen Eurobereich.

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