Beim Spiel gegen LASK

Becherwerfer von Sturm Graz war wieder im Stadion

Steiermark
29.04.2019 10:20

Es war ein Skandal: Beim Europacup-Spiel im August gegen Larnaka warf ein Sturm-Fan einen Becher aufs Spielfeld und traf den Linienrichter, der blutüberströmt zusammenbrach. Im Oktober wurde er zu drei Monaten unbedingter Haft verurteilt. Am Sonntag beim Spiel Sturm gegen den LASK war der Mann laut „Krone“-Informationen dennoch wieder im Stadion... 

Es war wahrlich kein glänzender Abend für Sturm Graz: Am 9. August des Vorjahres verloren die Schwarz-Weißen kläglich mit 0:2 gegen den zypriotischen Klub Larnaka. Kurz vor dem Ende wurde der schwedische Linienrichter von einem mit Bier gefüllten Hartplastikbecher getroffen, ging zu Boden und erlitt eine Wunde, die genäht werden musste.

Der Werfer konnte rasch ausgeforscht werden. Im Oktober stand der Steirer, der stets betonte, den Schiedsrichterassistenten nicht treffen zu wollen, in Hermagor (Kärnten) vor Gericht. Der Grund dafür: Es wurde gleichzeitig ein Skidiebstahl am Nassfeld verhandelt. Das Urteil: drei Monate unbedingte Haft.

Rosa gekleidet im Stadion
Wegen eines Vorfalls mit einem Knallkörper im Salzburger Stadion hatte der 34-Jährige bereits vor dem Becherwurf gegen Larnaka österreichweites Stadionverbot. Umso größer war die Überraschung einiger Zuseher am Sonntag, als der Verurteilte beim Spiel gegen den LASK plötzlich wieder auf der Tribüne, nicht weit von den Trainerbänken entfernt, saß - wie schon beim Europacup-Spiel mit auffälliger rosa Oberbekleidung. 

Nach kurzer Zeit wurde auch ein Mitarbeiter auf den Mann aufmerksam, Security-Mitarbeiter brachten ihn dann aus dem Stadion.

Wie konnte der Becherwerfer überhaupt in die Merkur-Arena kommen? Auf Anfrage heißt es bei Sturm Graz: „Eine lückenlose Kontrolle ist nicht möglich. Es kann nicht jedes Mitglied des Sicherheitspersonals wissen, wie der Mann aussieht. Wir dürfen keine Daten oder Bilder weitergeben, das wäre nur bei einem gerichtlich verordneten Stadionverbot möglich. Bei mehr als 4000 Ticketverkaufstellen in Österreich ist es nicht möglich zu kontrollieren, ob der Mann eine Karte kauft. Das wäre nur bei einem System mit personalisierten Tickets wie etwa in Italien möglich.“

„Geisterspiel“ für Sturm
Der Becherwurf hat für Sturm übrigens unangenehme Konsequenzen. Das nächste Europacup-Heimspiel müssen die Grazer vor leeren Rängen austragen („Geisterspiel“), zudem gab es vom europäischen Fußballverband UEFA eine Geldstrafe über 30.000 Euro.

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