Wirbel um Islam-Video

Soziologe: So schlägt man Ehefrauen „richtig“

Ausland
07.04.2019 15:02

Er hetzt gegen Juden und Homosexuelle - und nun hat der über seinen seit 2015 betriebenen YouTube-Kanal Bekanntheit erlangte katarische Soziologe Abdelaziz al-Khazraj al-Ansari ein Video online gestellt, in dem er den Zusehern erklärt, wie man seine Ehefrau gemäß dem Islam richtig schlägt. Die „Disziplinierungsmaßnahme“ demonstriert Ansari gleich an einem Buben. Diesen packt, schüttelt und schlägt er.

Ansari beginnt das „Lehrvideo“ mit der Frage, die er oft zu hören bekomme: „Muss ich meine Ehefrau schlagen?“ Der Katarer, der laut eigenen Angaben Doktor der Soziologie ist, beantwortet die Frage mit Nein. Allerdings führt er anschließend lang und breit aus, in welchen Situationen der Ehemann als „Familienoberhaupt“ zuschlagen müsse. Wenn die Ehefrau nicht auf einen hören wolle und auch das „Verbannen aus dem Ehebett“ nicht helfe, dann sei das „Schlagen aus Liebe“ gestattet.

„Seht ihr, wie gnädig der Islam ist?“
Wie dieses Schlagen „als letzte Möglichkeit“, wie Ansari betont, aussieht? Ganz wichtig sei dabei, dass die Frau die „Stärke des Mannes spürt“. Dann beginnt der Soziologe, seinem Demonstrationsobjekt, einem Buben namens Nayef, rechts und links auf die Arme zu schlagen und ihn zu schütteln. Das sei aber die einzig erlaubte Methode. Ohrfeigen und Fausthiebe seien nicht gestattet. „Seht ihr, wie gnädig der Islam ist? Ins Gesicht zu schlagen ist verboten“, betont Ansari.

Hunderttausende Menschen haben das Video bereits gesehen. In vielen Kommentaren wird Ansari kritisiert. Zahlreiche User schrieben, dass sie das Video gemeldet hätten. Dennoch wurde es nicht von YouTube gelöscht. Lediglich ein Warnhinweis, dass die Aufnahmen „anstößig“ seien, wurde später angebracht. Zudem können User keine Kommentare mehr hinterlassen. Doch gegen die YouTube-Richtlinien verstößt das Video nicht, daher kann man es weiterhin anschauen.

Soziologe macht Juden für Christchurch-Massaker verantwortlich
Zwei Wochen vor dem Ehefrauen-Video hatte sich Ansari zu den Attentaten im neuseeländischen Christchurch zu Wort gemeldet und Juden als Drahtzieher der Angriffe auf die Moscheen genannt. „Niemand profitiert von dem Leid der Opfer außer (...) Juden“, erklärte Ansari. Ihr Ziel sei es, Zwietracht zwischen Christen und Muslime zu säen. Auch seine Christchurch-Analysen wurden hunderttausendfach angeklickt.

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