„Jetzt scheint’s so, als ob wir wieder mit den Mistgabeln aufmarschieren müssten“, sagt Kraftwerksgegner Leonhard Kocher, der am 10. März als ÖVP-Bürgermeister abgewählt wurde. „Es gibt extremen Unmut in der Bevölkerung.“
Der neue Ortschef Günther Pagitsch (SPÖ) will davon nichts mitbekommen haben. Das Flugblatt kenne er nicht. Die Frage, ob seine Partei nun wieder für das Kraftwerk eintrete, beantwortet er ganz klar: „Sind Sie verrückt?“
Gewerkschafter glaubte an Fälschung der ÖVP
Den Salzburger Gewerkschaftern ist die Sache peinlich. Othmar Danninger, Landesvorsitzender der Bau-Holz-Gewerkschaft und in Grödig Vizebürgermeister, vermutete zuerst „eine gut gemachte Fälschung“. Offenbar sei die ÖVP „ein schlechter Verlierer“. Er könne sich nicht daran erinnern, dass es in den vergangenen Jahren dazu irgendeinen Beschluss der Gewerkschaft gegeben habe.
Eine interne Recherche ergab dann: Das Flugblatt ist echt und wurde von der Zentrale der roten Gewerkschaftsfraktion (FSG) in Wien erstellt. „Da wurde offenbar aus vergangenen AK-Wahlen ein teilweise veraltetes Programm zusammengestopselt“, so Salzburgs FSG-Vorsitzender Gerald Forcher. Klar sei: Das Murkraftwerk in Ramingstein sei kein Thema mehr.
Das Projekt wurde nach massiven Protesten der Bevölkerung im Vorfeld der Landtagswahl 2013 versenkt.
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