Austria regiert in Australia - Toto Wolff darf über einen „silbernen“ Doppelsieg durch Bottas und Hamilton jubeln, Helmut Marko über einen starken Verstappen, der Vettel im Finish vom Podium verjagt.
“Das war das beste Rennen meines Lebens!“ Für einen Nordländer recht untypisch zeigte Valtteri Bottas nach seinem Triumph im Albert Park von Melbourne, dem vierten in seiner Karriere, große Emotionen. Aber auch bei den „roten Bullen“ sieht die Welt laut Marko nach dem Quali-Desaster wieder „ein bisserl besser aus“.
„Diejenigen, die ich meine, wissen es. Hört zu: Leckt mich am A“ Das war nach der Zieldurchfahrt am unzensierten Boxenfunk von Bottas zu hören. Und galt den Kritikern, die den Finnen nach seiner sieglosen Saison 2018 schon auf die Abschussliste gesetzt haben. Doch Wolff hielt und hält am 29-Jährigen fest. „Ihm gilt unsere ganze Unterstützung – und er hat hier eine absolut großartige Leistung abgeliefert. Mich freut es ganz besonders, eben auch, weil er schon abgeschrieben wurde, jetzt aber so bärenstark zurückgekommen ist.“
Bottas knackte schon am Start seinen Teamkollegen Lewis Hamilton, fuhr auf und davon. „Speziell der zweite Stint nach dem Stopp war unglaublich. Ich war in Topform, und das Auto auch – wir waren irgendwie eins“, strahlte Bottas, der auch noch den Extrapunkt für die schnellste Runde einstreifte.
Ein Weltklasse-Manöver
Zittern mussten die „Silbernen“ im Finish noch um den Doppelsieg, denn Max Verstappen hatte Blut geleckt. „Gefährlich“, gestand auch Wolff, beruhigte aber: „Lewis hat sich zu viele Sorgen gemacht, dass seine Reifen nicht halten würden. Als er wieder mehr Gas gab, war das Auto auch wieder da.“
Ähnlich sah es auch Helmut Marko. „Ich weiß nicht, ob es sich ausgegangen wäre, leider hat ein kleiner Ausrutscher diese Attacke auf Hamilton verhindert“, sagte Red Bulls Motorsportchef, „dafür war das Überholmanöver davor gegen Vettel von Max wieder Weltklasse. Mit diesem Podium können wir hochzufrieden sein.“
Das war auch der Honda-Vorstand, der geschlossen am Kommandostand die Premiere mit Red Bull verfolgte. „Das erste Podium für sie seit 2008, die sind im siebenten Himmel. Für uns alle sieht die Welt jetzt wieder ein bisserl besser aus.“
Ein Sieg für Charlie
Das letzte Wort gehörte an diesem Abend wieder Valtteri Bottas, der seinen Sieg dem am Donnerstag verstorbenen Rennleiter Charlie Whiting widmete: „Danke, Charlie. Für deine Arbeit, du hast so viel für uns Fahrer getan. Das vergesse ich nie. Dieser Sieg ist nur für dich!“
Richard Köck, Melbourne, Kronen Zeitung
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