"Der Angeklagte hat den Brustkorb des Babys so heftig zusammengedrückt, dass Rippen gebrochen sind. Außerdem hat er den Kopf verdreht und die Kleine geschüttelt – etwa 23 Knochenbrüche sind dabei entstanden", skizziert Staatsanwältin Sandra Agnoli die furchtbaren Vorwürfe gegen den mittlerweile 21-Jährigen. Sie fordert eine Verurteilung wegen absichtlich schwerer Körperverletzung.
Angeklagter: "Dachte, sie mag mich gar nicht"
Der Klagenfurter, mit 19 Papa geworden, will das so nicht stehen lassen: "Ich habe meinem Kind nicht absichtlich etwas angetan! Ich war überfordert. Aber als sie immer schrie und sich nicht beruhigen ließ, dachte ich, ich hätte als Vater versagt, sie mag mich gar nicht." Und da hätte er die sieben Wochen alte Selina gepackt, angebrüllt, gedrückt. Fest. Viel zu fest.
"Das Baby musste auf die Intensivstation", schildert der Kinderarzt. "Als ich die Eltern fragte, wie um Himmels Willen so etwas passieren konnte, gab es einige Versionen, aber nichts, was das wirklich erklären könnte."
Mittlerweile lebt Selina bei einer Pflegefamilie. Ihre jungen Eltern sind noch zusammen. "Sie waren bemüht, aber so ungeschickt und ungeduldig", sagt auch die Mutter des Angeklagten zu Richterin Michaela Sanin. "Mein Sohn war schon als Kind so schusslig. Wenn er etwas angefasst hat, ist es leicht kaputt gegangen."
Vater drohen fünf Jahre Haft
Selina hat es überstanden. Bleibende Schäden wurden keine festgestellt. Was aus ihrem Papa wird, ist unklar. Ihm drohen fünf Jahre Haft. "Geben Sie ihm eine Chance", bittet sein Verteidiger. Vorerst wurde das Verfahren vertagt.
von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"
Symbolbild
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