17.01.2019 09:05 |

Helfer im Dauereinsatz

Traurige Schneebilanz: Bereits 18 Tote in 14 Tagen

Der Schnee-Horror der vergangenen Tage scheint langsam ein Ende zu nehmen. Doch die traurige Gewissheit, dass zahlreiche Menschen bei Lawinenunglücken bzw. Unfällen ums Leben gekommen sind, bleibt. Die erschütternde Bilanz: bereits 18 Tote in nur zwei Wochen. 

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Massive Schneemassen haben die heimischen Einsatzkräfte in den vergangenen Tagen in Atem gehalten (siehe Video oben). Nun, da sich die Wetterlage langsam entspannt, konnten die Suchaktionen wieder aufgenommen werden. Doch die Chance, seit Tagen vermisste Personen noch lebend zu bergen, ist gleich null. In Niederösterreich konnten am Mittwoch zwei vermisste Tourengeher nur noch tot geborgen werden. Die Männer im Alter von 54 und 58 Jahren wurden seit dem 5. Jänner in Hohenberg im niederösterreichischen Bezirk Lilienfeld vermisst.

Vermisster Skifahrer in Lech geborgen
Ein weiteres Schneeopfer, das am Samstag ebenfalls nur noch tot geborgen werden konnte, ist jener Skifahrer, der seit Samstag in Lech am Arlberg vermisst wurde. Der 28-Jährige Deutsche sei in einer Tiefe von zweieinhalb Metern gefunden worden, teilte die Polizei mit. Seine Ortung sei mit einer Lawinensonde erfolgt.

Suche musste wegen Lawinengefahr abgebrochen werden
Eine Lawine hatte am Samstag auf der gesperrten Skiroute „Langer Zug“ vier Wintersportler verschüttet. In der Nacht auf Sonntag gelang es den Suchmannschaften, drei der Männer aus Deutschland im Alter von 57, 32 und 36 Jahren zu orten, sie konnten jedoch nur noch tot geborgen werden. Trotz Airbags lagen sie bis zu drei Meter unter den Schneemassen. Die Suche nach dem 28-Jährigen musste wegen des schlechten Wetters abgebrochen werden.

1700 Soldaten seit zwölf Tagen im Einsatz
Rund 1700 Soldaten des Bundesheeres waren zuletzt bei der Beseitigung der Schneemassen im Einsatz. Sie sollen nach Abschluss der Arbeiten Sonderurlaub bekommen, gab Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) am Mittwoch nach dem Ministerrat bekannt. Das Heer habe vor zwölf Tagen, am 4. Jänner, mit den ersten Erkundungsflügen begonnen, seit dem 6. Jänner ist es mit Luft- und Landkräften im Einsatz. Auch in den nächsten Tagen werde man noch im Einsatz stehen, Dächer von Schneemassen befreien oder Fernmeldeverbindungen wiederherstellen. Mit Hubschraubern würden weiterhin Bäume und Stromleitungen vom Schnee befreit.

Trend bleibt stabil
Trotz der zahlreichen Menschenleben, die der Schnee bisher gefordert hat: Ein signifikanter Trend hinsichtlich der durchschnittlichen Jahresanzahl an Lawinentoten sei in den vergangenen rund 20 Jahren nicht zu erkennen. „Es ist kein Trend auszumachen, weder in die eine noch in die andere Richtung. Es ist relativ stabil geblieben“, so Lawinenexperte Peter Höller.

Die meisten Lawinentoten in Österreich in den vergangenen 20 Jahren gab es im Winter 1998/1999 - dabei handelte es sich mit der Lawinenkatastrophe in Galtür (38 Tote) jedoch um ein Ausnahmejahr. Die zweithöchste Zahl an Lawinentoten im 20-Jahres-Rückblick weist der Winter 2004/2005 mit 46 auf, ansonsten wurde die traurige Grenze von mehr als 40 Toten bis heute nicht mehr erreicht.

Experte warnt vor „trügerischen Wintern“
Wenngleich kein signifikanter Trend bei der Anzahl der Toten festzustellen ist, sei eines gewiss, so Höller: Winter mit ungünstigem Schneedeckenaufbau, oft verbunden mit wenig Schnee, sind Gift und potenzieren die Gefahr für Wintersportler. „Im Gegensatz zu Wintern mit vielen Niederschlägen ist die Gefahr bei solchen Verhältnissen nicht so leicht zu beurteilen“, warnte der Experte vor den „trügerischen Wintern“. Zu dieser Kategorie habe beispielsweise die schneearme Saison 2014/2015 mit der relativ hohen Zahl von 34 Toten gehört.

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