Besser hätte die Bundesregierung die Inszenierung auch nicht hinbekommen. Der Landesparteitag der burgenländischen SPÖ (siehe Video oben) mit der Hofübergabe von Hans Niessl an Ex-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil war eine perfekte rote Show. In aller Freundschaft betonte der baldige neue Landeshauptmann: „Es darf auch gestritten werden.“
Neben Komplimenten für Doskozil nutzte SPÖ-Bundesparteichef Christian Kern seine Rede wieder einmal für Angriffe gegen die türkis-blaue Koalition, und ganz besonders gegen die FPÖ. Und das vor Genossen, die mit den Freiheitlichen in einer Landesregierung sitzen.
Doskozil, der am 28. Februar auch den Landeshauptmannposten von Niessl übernimmt, ging auch auf die internen Querelen in der Partei ein. Der frischgebackene burgenländische SPÖ-Chef hatte die Wiener Zentrale erst vor Kurzem vor einer „grün-linken Fundi-Politik“ gewarnt.
Am Samstag sagte Doskozil: „Es darf auch gestritten werden.“ Es gebe eben eine große Spanne in der Partei, die keine Einheitspartei sei. Wichtig sei aber der Zusammenhalt, so Doskozil, der sich auch zu Kern als Parteivorsitzendem und nächstem Spitzenkandidaten bekannte.
Bei seiner Wahl zum Landesparteichef erhielt Doskozil 98,4 Prozent. Hundert Prozent strebt nach Martin Schulz, der im März 2017 mit dem Maximum an Stimmen zum Chef der deutschen SPD gewählt und danach vom Kanzlerkandidaten ins Bodenlose gefallen ist, niemand mehr an.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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