Kritik an „Safer Use“

Die Stadt Klagenfurt verteilt Drogen-Set!

Kärnten
03.09.2018 05:44

„Vor dem Sniefen die Nase gut befreien!“ oder „Nach dem Konsum die Nase säubern.“ Solche Tipps für den sicheren Suchtgift-Konsum und die dazu gehörigen Utensilien, etwa zum Aufkochen von Heroin oder das Schnupfen von Kokain werden vom Magistrat Klagenfurt verteilt.  Polizisten sehen darin nicht nur einen „Sicherheits-Aspekt“, sondern auch Anleitungen zum Drogenkonsum.

Verharmlost und ignoriert wurde die Suchtgift-Problematik viel zu lange und jetzt hat Kärnten ein Drogenproblem und dieses treibt zumindest für Außenstehende mitunter kuriose Blüten. Behälter für gebrauchte Heroin-Spritzen in öffentlichen Toiletten in Klagenfurt zählen noch zu den sinnvollsten Sachen, wenn damit verhindert wird, dass sich Unbeteiligte verletzten könnten, wenn diese in Parks oder Sandkisten achtlos weggeworfen werden würden. 

Anders sehen erfahrene Suchtgift-Ermittler ein Drogen-Set, das die städtische Drogenberatungsstelle  verteilt. Es enthält ein metallenes Röhrchen zum Sniefen von Kokain, Nasenöl, Wattestäbchen sowie Tupfer, Filter oder ein Einwegbehälter zum Erhitzen von Heroin.  Bei der Drogenberatung wird die Maßnahme mit „Safer Use“ begründet. „Die Konsumenten nehmen ihre Drogen so oder so“, wird der „Krone“ erklärt: „Mit dieser Maßnahme soll es so gesundheitsschonend wie möglich passieren.“

So werden von der Stadt auch Einwegspritzen verteilt. Wer gebrauchte bei der Drogenberatung abgibt, bekommt Neue. „So kommen immer wieder Abhängige zu uns, die in keinem Beratungs- oder Therapie-Programm erfasst sind, die wir informieren können“, erklärt eine Mitarbeiterin: „Außerdem können gefährliche Infektionskrankheiten, wie Aids oder Hepatitis C, verhindert werden.“

Während Ermittler die Spritzen-Austausch-Aktion noch als durchaus sinnvoll beurteilen, gibt’s kaum Verständnis für das Drogen-Set. „Das hat mit Prävention nichts mehr zu tun“.

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