Bei der Suche nach einer neuen Museumsleitung waren 37 Bewerbungen, darunter elf von Kandidatinnen, eingegangen. Sie wurden von einer Findungskommission unter der Leitung von Gundi Wentner (Deloitte Österreich) geprüft. Zusätzlich wurden weitere Personen angesprochen. Als besonders wichtige Aufgaben für die künftige Generaldirektion wurden in der Ausschreibung moderne Vermittlungskonzepte, eine innovative Präsentation der Sammlung und die Ansprache neuer Besucherschichten genannt.
Bisher keine Erfahrungen im Museumsbereich
Köberl ist Leiter des Departments für Lithosphärenforschung sowie Professor für Impaktforschung und planetare Geologie an der Universität Wien und stellvertretender Leiter des Geowissenschaftlichen Zentrums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Sein Studium der Technischen Chemie, Astronomie und Chemie absolvierte der am 18. Februar 1959 geborene Wiener an der Technischen Universität Wien und den Universitäten Wien und Graz. Über Museums-Erfahrung verfügt der vielfach ausgezeichnete und auch immer wieder im Ausland tätige Wissenschafter nicht.
"Meine Kernanliegen beschäftigen sich mit einer Verstärkung der Sichtbarkeit der Forschung, international wie national, und mit der Verbesserung der Forschungsinfrastruktur im Museum", sagte der designierte Generaldirektor. Deshalb wolle er auch seine Professur in reduziertem Ausmaß behalten, weil damit "die Verbindung zu Lehre und Forschung gesichert ist".
Kuratorium hat "Personalentscheidung einstimmig begrüßt"
Die Aussage, dass Forschung und Vermittlung "kein 'entweder oder' sondern ein 'sowohl als auch'" sei, hat Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) aus den Gesprächen mit Köberl besonders gut in Erinnerung. Sie habe die letzten vier Wochen intensiv dazu genutzt, persönliche Gespräche mit den sieben von der Findungskommission in die engere Wahl genommenen Kandidaten und Kandidatinnen zu führen, sagte Schmied. "Professor Köberl hat mich überzeugt. Und ich bin überzeugt davon, dass das Naturhistorische Museum mit ihm an der Spitze in eine gute Zukunft geht." Das Kuratorium des Museums hat "diese Personalentscheidung einstimmig begrüßt", versicherte Kuratoriumsmitglied Christian Cap.
Die Sammlung des Hauses berge viele ungehobene Schätze, sagte Köberl, "Sie zählt in viele Bereichen zu den besten der Welt." So sei etwa die Meteoritensammlung "Weltspitze. Es ist die größte Schausammlung der Welt." Er wolle im Museum "den Bogen spannen von der Entstehung des Sonnensystems bis zur Entstehung des Lebens und der Entstehung des Menschen. Dieser Bogen ist im Naturhistorischen Museum wunderschön vorhanden. Das den Leuten nahezubringen, ist mir ein Bedürfnis."
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