In der Wiener Praterstraße häufen sich die Beschwerden über Obdachlose, die auf den Sitzbänken herumlungern und eifrig Alkohol konsumieren. Viele Kaufleute sind empört, weil das so manche Kundschaft abschreckt. Die Proteste führten jetzt zu einem ersten kleinen Erfolg: Zwei Sitzbänke sollen demnächst entfernt werden.
Ob sich die Obdachlosen-Szene durch das Alkoholverbot vom Praterstern verlagert hat, darüber gehen die Meinungen auseinander. Während die Polizei das eher verneint, sehen das die Kaufleute ganz anders. „Die Bänke von der Aida bis zum Nestroyplatz sind fast durchgängig von Alkoholisierten besetzt“, schildert Günther Schnell von der Initiative Praterstraße. Viele von ihnen verrichten auch ungeniert die Notdurft in den Blumenkisterln der Schanigärten oder den Baumscheiben. „Je wärmer es wird, desto unangenehmer die Gerüche“, erzählt Schnell.
Zugleich werden immer wieder Passanten, die einen Bankomat benutzen, von den Trinkbrüdern angebettelt. Seit die Bänke beim Praterstern entfernt wurden, habe sich das Ganze noch mehr verschlechtert.
„Ein erster Schritt“
Die Proteste der Kaufleute fielen jetzt offenbar auf fruchtbaren Boden. Wie ihnen von der Stadt mitgeteilt wurde, sollen zwei Bänke vor einem Hotel bald entfernt werden. Dort gab es zuletzt besonders viele Beschwerden. „Das ist ein erster Schritt, wir brauchen aber noch weitere Maßnahmen“, so Schnell.
Philipp Wagner, Kronen Zeitung
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