Kaum Überreste

Löwen fraßen in Südafrika mehrere Nashorn-Wilderer

Ausland
06.07.2018 07:14

In einem Naturreservat in Südafrika hat ein Rudel Löwen mehrere mutmaßliche Nashorn-Wilderer gefressen. Von den Eindringlingen blieben kaum Überreste. Parkwächter fanden neben Knochen nur noch ein Gewehr mit Schalldämpfer, eine Axt und drei Paar Schuhe, wie Nick Fox, der Besitzer des privaten Wildreservates Sibuya Game Reserve in der Provinz Ostkap, erklärte.

Bei den entdeckten Knochen handle es sich um menschliche Überreste, erklärte Polizeisprecherin Mali Govender am Donnerstag. Untersuchungen müssten nun zeigen, von wie vielen Menschen die Knochen stammten. Das Wildtierreservat geht wegen der Schuhe und Kleidungsfetzen von mindestens drei Wilderern aus, die es wohl auf Nashörner abgesehen hatten. „Löwen sind sehr kräftige Tiere, sie lassen nicht viel von ihrer Beute übrig“, sagte Fox. Die Wilderer seien wohl versehentlich dem sechs Löwen starken Rudel in die Quere gekommen. „Die Vegetation an dem Ort ist extrem dicht“, so der Besitzer des Sibuya Game Reserve.

In Südafrika sind Wilderer sogar in Nationalparks aktiv. (Bild: stock.adobe.com)
In Südafrika sind Wilderer sogar in Nationalparks aktiv.

Die Eindringlinge kamen demnach in der Nacht auf Montag in das Reservat. Hunde, die auf das Jagen von Wilderern spezialisiert sind, schlugen noch in der Nacht an. Am Dienstagnachmittag fiel einem Ranger in der Nähe der Löwen etwas auf, was nach menschlichen Überresten aussah, wie Fox weiter schilderte. Ob die Getöteten weitere Komplizen hatten, ist noch unklar, wie Polizeisprecherin Govender erklärte.

(Bild: stock.adobe.com (Symbolbild))

Löwen für Untersuchungen zwei Stunden betäubt
Am Mittwoch wurden die Löwen des Rudels für etwa zwei Stunden betäubt, um der Polizei und den Forensikern eine Untersuchung des Tatorts zu ermöglichen. Obwohl die Raubkatzen Menschenfleisch gefressen haben, gebe es keine Gefahr für Safari-Touristen, denn diese dürften das Reservat nicht zu Fuß, sondern nur mit Rangern in speziellen Fahrzeugen besuchen, erläuterte Fox. Als Vorsichtsmaßnahme begleite ein bewaffneter Parkwächter bis auf Weiteres die Safari-Fahrzeuge.

Das Reservat Sibuya wirbt damit, Heimat für weit mehr als 400 Tierarten zu sein, darunter Antilopen, Nashörner, Elefanten und Löwen. Laut Angaben von Fox erlegten Wilderer dort im Jahr 2016 drei Nashörner. In Südafrika werden jährlich rund 1000 Nashörner von Wilderern getötet. Ihre Hörner werden vor allem nach Asien verkauft, wo für sie - als Zutat der traditionellen Medizin - ein Vermögen gezahlt wird.

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