Jeder fünfte Schüler in Oberösterreich (exakt sollen es 20,6 Prozent sein ) verwendet im Alltag eine andere Umgangssprache als Deutsch, gibt der private Wiener Thinktank „Agenda Austria“ nach Auswertung diverser statistischer Daten an. Damit soll belegt werden, wie wichtig eine möglichst frühe Deutschförderung ist.
Österreichweit differiert der Anteil der Schüler mit nicht-deutscher Umgangssprache sehr; in Kärnten beträgt er nur 14,7 Prozent, in Wien aber 51,2 Prozent. Oberösterreich liegt mit seinen 20,6 Prozent im oberen Drittel der Bundesländer ohne Wien. Doch auch innerhalb des Bundeslandes sind die Anteilsunterschiede sehr hoch, zeigt eine interaktive Landkarte auf der Website www.agenda-austria.at.
Hohe Nichtdeutsch-Anteile im Zentralraum
Im „Hotspot“ Wels, zum Beispiel, sprechen 33,91 Prozent der Schüler im Alltag eine andere Umgangssprache als Deutsch. Heruntergebrochen auf Schultypen heißt das: Volksschulen 64,91 Prozent; Neue Mittelschulen 68,66 Prozent; AHS 17,48 Prozent. Etwas niedriger sind die Zahlen in Linz, wo quer über die Schultypen 28,17 Prozent Deutsch nicht als Alltagssprache benutzen. Auch die Gemeinden zwischen Linz und Wels, beginnend mit Leonding, Traun, Ansfelden haben enorm hohe Nichtdeutsch-Anteile.
38 Gemeinden sprechen nur Deutsch
Demgegenüber findet man vor allem im Mühlviertel etliche Gemeinden mit Anteil null oder kaum nennenswert. Insgesamt sind es 38 Gemeinden mit 100 Prozent Umgangssprache Deutsch.
Sprachliche Frühförderung ist wichtig
Das Institut Agenda Austria leitet aus den Zahlen ab, wie wichtig sprachliche Förderung schon vor dem Schuleintritt sei. Und danach seien die von der Bundesregierung geplanten Deutschförderklassen eine gute Einrichtung, bestehende Deutschdefizite weiter zu reduzieren.
„Deutsch ist Geld“
Eine andere Studie der Agenda Austria aus diesem Themenfeld hat gezeigt, dass Menschen mit sprachlichen Defiziten einen deutlich schwereren Stand am Arbeitsmarkt haben. "Das wird sich mit der fortschreitenden Digitalisierung verstärken. Die Förderung schon der Jüngsten im Land ist daher eine wichtige und lohnenswerte Investition in die Zukunft Österreichs, so das Resümee.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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