Die Zahl der Asylanträge in Österreich geht weiter massiv nach unten. Im ersten Jahresdrittel wurden nach Angaben des Innenministeriums 5011 Ansuchen gestellt. Das ist ein Rückgang von mehr als 41 Prozent verglichen mit den ersten vier Monaten des Vorjahres. Rechnet man die Zahlen aufs ganze Jahr hoch, wäre man bei gut 15.000 Anträgen. Das wäre der niedrigste Wert seit 2011. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) sieht in den aktuellen Zahlen „grundsätzlich positive Entwicklungen“, allerdings sei das noch kein Grund, „die Hände in den Schoß“ zu legen.
Die meisten Asylanträge stellen weiterhin syrische Staatsbürger (1241). Jedoch sind auch das um mehr als 52 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2017. Zweitgrößte Gruppe sind Afghanen mit 768 Anträgen (minus 45 Prozent). Merkbare Zuwächse gibt es nur bei Bürgern aus Ländern, die zahlenmäßig wenig ins Gewicht fallen, wie etwa Georgier mit 238 Anträgen, wobei hier der Anstieg mit 65 Prozent beachtlich ist.
Kickl: „Asylanträge sollen nicht mehr in Europa gestellt werden“
Kickl verwies auf die Reform des Fremdenrechts, die gegenwärtig in Begutachtung ist. Diese soll helfen, eine klare Trennlinie zwischen Asyl und Zuwanderung zu ziehen. Grundsätzlich brauche es aber einen Paradigmenwechsel in der Asylpolitik: Europa wende ein Asylsystem an, das vor der Globalisierung entwickelt worden sei. Das könne auf Dauer nicht funktionieren: „Der erste Schritt muss daher sein, dass Asylanträge nicht mehr in Europa gestellt werden, sondern am jeweiligen Heimatkontinent.“
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