Nach der intensiven Führungsdebatte inner- und außerhalb der Linzer Kepler-Uni sind natürlich Wunden zurückgeblieben. So etwa wurde die in Politik und Wirtschaft geäußerte Sorge, die JKU werde ohne Meinhard Lukas als Rektor in einen Dornröschenschlaf zurückfallen, an der Uni als Kritik am Vorgänger von Lukas (miss)verstanden.
Der Jurist Meinhard Lukas ist vom Senat an der Linzer JKU als Rektor auch für die Periode 2019 bis 2023 wiederbestellt worden - was ein bisschen so ist, als würde der Landtag LH Thomas Stelzer (ÖVP) schon jetzt für die Periode 2021 bis 2027 als Landeschef bestätigen. Die JKU spart sich eine Ausschreibung, die nächste Landtagswahl müsste aber sowieso stattfinden.
Wunden sind zurückgenlieben
Nach der intensiven Führungsdebatte inner- und außerhalb der Uni sind natürlich Wunden zurückgeblieben - etwa durch den intensiven Lukas-Support aus Politik und Wirtschaft, wo der Eindruck erweckt wurde, dass die JKU ohne Lukas als Rektor wieder „in den Dornröschenschlaf zurückfallen“ werde. LH-Vize Michael Strugl (ÖVP) und KTM-Boss Stefan Pierer haben diese Floskel benutzt. Auch der Appell von Voest-Chef Wolfgang Eder an die Uni-Professoren, es reiche nicht, „vor sich hin zu forschen“, kam an der Uni nicht gut an.
Acht Jahre Richard Hagelauer
Vor Lukas gab es bis Ende September 2015 acht Jahre Rektor Richard Hagelauer, die damals in einer Sondernummer der Campus News unter dem Titel „Beachtlich“ und mit Kapiteln wie „Weltklasse“ und „am Weg zur internationalen Universität“ gewürdigt wurden. Auch Voest-Chef Eder findet sich darin, nennt die acht Jahre Hagelauer „eine beeindruckende und beispielgebende Erfolgsgeschichte“. Ein „Dornröschenschlaf“ sieht wohl anders aus.
LH-Vize Strugl hat es nicht so gemeint
Vor diesem Hintergrund von acht als gut eingestuften Hagelauer-Jahren ist es nachvollziehbar, dass sich LH-Vize Strugl an der Uni hinsichtlich des Dörnröschen-Sagers missverstanden sieht. Der ÖVP-Politiker präzisiert nun: „Ich habe gemeinsam mit (Voestalpine-Generaldirektor) Wolfgang Eder für eine Fortsetzung des Rektorats Lukas plädiert mit dem Argument: Würde die derzeitige Dynamik an der JKU unterbrochen, bestünde die Gefahr in einen Dornröschenschlaf zurückzufallen. Das war keineswegs als Kritik an seinem Vorgänger gemeint, den ich sehr schätze. Auch nicht an der hervorragenden Arbeit vieler Forscher und Lehrender an der JKU, im Gegenteil.“
JKU werde unter ihrem Wert geschlagen
Strugl grundsätzlich: „Ich glaube dass diese Universität unter Wert geschlagen wird, und das soll sich ändern. Das Bild vom Dornröschenschlaf ist eine Metapher als Antithese zur derzeitigen Entwicklung.“
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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