Nach Esoterik-Skandal:

Steyrer Spital dreht „Granderwasser“ Hahn ab

Oberösterreich
05.04.2018 10:30

Der Esoterik-Skandal von Wien, wo das Krankenhaus Nord um 95.000 Euro „energetisch gereinigt“ worden ist, schwappt nun auch auf Oberösterreich über: Im Steyrer Spital wurde das „Granderwasser“ abgedreht. Bis vor Kurzem hatte man noch im Internet extra auf das belebte Wasser im Krankenhaus hingewiesen.

„Die Anlage ist vor etwa 20 Jahren eingebaut worden, und seither wurde nichts mehr investiert“, erklärt die Steyrer Spitalssprecherin Christine Dörfel auf „Krone“-Anfrage. Es seien auch nie mehr als fünf Prozent des Trinkwassers „belebt“ worden. Jetzt, im Zuge des Esoterik-Skandals im Wiener Krankenhaus Nord, hat man sich von der Anlage verabschiedet.

Wasserspender bleiben erhalten
Von den Brunnen in den Wartebereichen, aus denen „Granderwasser“ sprudelte, wurden die Hinweise darauf abmontiert. „Die Brunnen bleiben aber erhalten“, sagt Christine Dörfel. Ab sofort gibt’s hier nur noch normales Leitungswasser, das nicht mit der umstrittenen „Grander“-Technologie aufbereitet worden ist.

Rutengänger vor Spitalbau in Linz
Dass auch in Oberösterreich bei Spitalsbauten auf Erdstrahlen und Co. geachtet wurde, zeigt der Blick ins Archiv: 1997 ließ der damalige Spitalslandesrat Walter Aichinger den Bauplatz der neuen Landesnervenklinik, heute NeuromedCampus, von drei Rutengehern auf Strahlung und Magnetfelder abtasten. Die Kosten beliefen sich - umgerechnet aus der Schillingzeit - auf rund 7400 Euro. Also ein Klacks gegen die Wiener Energie-Reinigung.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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