Der Anteil der Schattenwirtschaft am Wiener Bruttoregionalprodukt liege bei 2,6 Prozent und damit unter dem Österreichschnitt von 3,6 Prozent. Ein Grund dafür sei, dass die meistbetroffenen Branchen wie das Bau- und Baunebengewerbe, Reparaturarbeiten oder Gastronomie strukturell in der Bundeshauptstadt weniger vertreten seien, so Jank.
Wien entgehen 35.800 legale Arbeitsplätze
Würde der komplette Bereich der Schattenwirtschaft im legalen Sektor abgewickelt werden, könnten allein in Wien zusätzlich 340 Mio. Euro Umsatzsteuer, 180 Mio. Euro Lohnsteuer und 500 Mio. Euro Einnahmen für die Sozialversicherungen lukriert werden. Nicht zuletzt würden 35.800 Arbeitsplätze geschaffen.
Derzeit sehe sich aber die legale Wirtschaft mit Angebotspreisen konfrontiert, die sie aufgrund der Abgabensituation nicht konkurrenzieren könne, kritisierte Jank "ein sehr unfaires und die Wirtschaft schädigendes Verhalten". Im Konkursfall eines Pfuscherunternehmens Töpfe wie der Insolvenzausgleichsfonds oder die Bauarbeiterurlaubskassa angezapft, in welche das betroffene Unternehmen nie eingezahlt habe. Hier bedürfe es einer Reform. Zugleich gelte es, die Kontrollen zu verschärfen
Pfuschen für 40 Prozent Kavaliersdelikt
"Solange man nicht erwischt wird [...] wird sich in der Frage nichts ändern", pflichtete auch Gottfried Parade, Obmann der WKW-Sparte Gewerbe und Handwerk bei. Außerdem müsse die Politik Aufklärungsarbeit leisten, um die Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung zu erreichen. Schließlich sähen laut Umfrage 40 Prozent die Schattenwirtschaft als Kavaliersdelikt - aber lediglich 23 Prozent hielten die Entnahme von Zeitungen aus dem Wochenendständer, ohne zu bezahlen, für ein solches.
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