Gedenktag am 22.2.

Die Spuren der „Weißen Rose“ in Tirol

Tirol
19.02.2018 12:00

Am 22. Februar vor 75 Jahren wurden die für ihren Widerstand gegen das Hitler-Regime bekannten Geschwister Scholl von der „Weißen Rose“ in München hingerichtet – mit ihnen Christoph Probst. Nach ihm ist der Platz vor der Uni Innsbruck benannt. Hier hat Probst studiert, als ihn die Polizei abholte.

Es war das Wintersemester 1942/43. Der aus Bayern stammende Christoph Probst wurde an die Universität Innsbruck abkommandiert. „Ausgesucht hat er sich seinen Studienort nicht“, verweist Dirk Rupnow, Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der Uni Innsbruck, auf damals übliche Zuteilungen. Bei Probsts Mitstreitern in der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ dürfte sein Wechsel nach Innsbruck mit Erleichterung aufgenommen worden sein. Probst, der zum inneren Kreis der „Weißen Rose“ gehörte, war Vater von zwei Kindern. Seine Frau erwartete neuerlich Nachwuchs. „Man wollte ihn heraushalten, ihn schützen“, beschreibt Rupnow.

Am 19. Februar 1943 in Innsbruck verhaftet
In Aldrans fand der Medizinstudent eine Bleibe, seine Frau kam in Lermoos unter. Laut Historikern trat Probst in Tirol nicht als Mitglied der „Weißen Rose“ in Erscheinung. Widerstandszellen gab es praktisch keine an der Universität.

Probsts Zeit in Tirol war kurz. Am 19. Februar 1943 wurde er in Innsbruck verhaftet. Einen Tag zuvor waren die Geschwister Scholl in München festgenommen worden. Hans Scholl hatte den Entwurf eines Flugblattes bei sich, verfasst von Christoph Probst. Damit war sein Schicksal besiegelt.

Am 22. Februar 1943 wurde Probst gemeinsam mit den Geschwistern Scholl in München hingerichtet. „Am selben Tag schloss ihn der Rektor der Uni Innsbruck noch vom Studium aus. Ein unrühmliches Kapitel“, konstatiert Rupnow.

Heute erinnern der Christoph-Probst-Platz vor dem Uni-Hauptgebäude und eine Gedenktafel an der Kirche in Aldrans an den Widerstandskämpfer der „Weißen Rose“, dessen Spuren auch durch Tirol führen.

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