Auf der Olympia-Strecke sind Köpfchen und Gefühl gefragt. Das erste Training brachte gleich die erste Sensation.
Geschmäcker sind verschieden. So ist es auch unter den Abfahrern. Die die Olympia-Strecke in Jeongseon nach dem ersten näheren Kennenlernen von "tödlich langweilig" bis "genial" bezeichnen.
Materialschlacht
In einem Punkt sind sich aber alle einig: es wird eine Materialschlacht, bei der man sich aufgrund des geringen Schwierigkeitsgrads keinen einzigen kleinen Fehler erlauben darf. Sonst ist der Traum von Gold geplatzt. Echtes Abfahrts-Schach also, bei dem Taktik, Köpfchen und viel Kurvengefühl gefragt sind.
Das erste offizielle Training hat gleich einmal gezeigt, dass hier wirklich alles möglich ist. Die Bestzeit ging nämlich an den Kanadier Manuel Osborne-Paradis. Der in diesem Winter bisher völlig abgemeldet war, auf Rang 18 des Abfahrt-Weltcups zu finden ist. Doch ausgerechnet an seinem 34. Geburtstag – trotz Torfehler – mit der Sonne um die Wette strahlte.
"Alter Herr" aus Kanada
"Ich bin schon ein alter Herr. Da mag ich es, wenn’s gemütlich ist, das ist gut für meinen Rücken", war der Routinier aus dem Team der "Crazy Canucks" logischerweise blendend gelaunt.
Wie ging’s den drei restlichen Abfahrts-Österreichern zum Auftakt? Schnellster war Titelverteidiger Matthias Mayer als Vierter. "Weniger Speed als wir Abfahrer es gewohnt sind. Aber es ist immer etwas zu tun, ich mag diese Abfahrt", sagte der Kärntner, der bei der Generalprobe 2016 verletzt fehlte. So wie Max Franz, im Training Sechster und ebenfalls ein Fan der Strecke: "Genial. Hier herunter können sehr viele schnell sein. Und dabei der Schnellste zu sein, das ist die Herausforderung."
"Sterbe vor Langweile"
Vincent Kriechmayr (22. Platz) und Hannes Reichelt (28.) ließen sich hingegen zum Auftakt noch einige Luft nach oben. Das vernichtendste Urteil über die von Olympiasieger Bernhard Russi konzipierte Strecke fällte der langjährige Weltcup-Spaßvogel Marco Büchel: „Ich sterbe beim Zuschauen vor Langeweile“
Alex Hofstetter, Kronen Zeitung
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