„Asylindustrie stinkt"

Werbung mit Hijab-Model sorgt für Furore im Netz

Viral
31.01.2018 11:51

Erst vor Kurzem erhitzte L’Oreal mit einer Haarshampoo-Werbung, in dem eine Frau mit Kopftuch zu sehen war, die Gemüter. Jetzt sorgt eine neue Werbekampagne des Süßwarenunternehmens „Katjes“ für Wirbel: Denn auf einem der drei kurzen Videos ist ein Model mit Kopftuch zu sehen. "Katjes ist 100 Prozent vegetarisch – also ohne tierische Gelatine", schreibt das Unternehmen auf Facebook. Das Fruchtgummi ist also ohne Produkte vom Schwein hergestellt und daher auch für Muslime geeignet.

"Dieser Werbespot ist ja mal wirklich gelungen, Frauen kämpfen darum, ihr Kopftuch abzulegen, und ihr verherrlicht es noch", kommentiert eine Nutzerin den Post. „Mir geht‘s weder um links, noch rechts, sondern darum, dass ihr mit dieser Werbung erkämpfte Errungenschaften, wie Gleichberechtigung etc, mit Füßen tretet! Eure Asylindustrie stinkt! Katjes ist auch für mich gestorben!“, zeigt sich eine andere Nutzerin empört.

Rede von Boykott und Islamisierung
Auch auf Twitter gibt es zahlreiche User, die nach dieser Werbung gar einen Boykott von Katjes-Produkten fordern. "Nie wieder #Katjes!" heißt es da, oder "#Katjes wird ab heute rigoros von mir boykottiert!"

Fake-Muslima?
Thematisiert wird auch, dass es sich bei der inszenierten Muslima eigentlich um das deutsch-serbische Model Vincénca Petrovic handelt, die vermutlich gar keine richtige Muslima ist – zumindest lassen das ihre Profile in sozialen Netzwerken vermuten. 

"Schlag ins Gesicht für alle Frauen"
Nachdem am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main ein großes Banner mit der Werbung angebracht wurde, meldete sich auch die deutsche AfD Offenbach-Land zu der Debatte: "Schlag ins Gesicht für alle Frauen, die muslimischer Unterdrückung entfliehen wollen", schrieb die Gruppe auf Twitter. Und fragte ironisch: "Eine #Islamisierung findet nicht statt. Oder doch?"

"Zielgruppe vielfältig"
Auf Facebook bezog das Unternehmen Stellung und erklärte: „Die Zielgruppe von Katjes ist vielfältig.“ Mit der Kampagne wolle man junge Frauen ansprechen, die sich bewusst ernährten. "Dazu zählen auch junge Musliminnen, bei denen der Verzicht auf tierische Gelatine eine bedeutende Rolle spielt."

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