Gaddafi-Connection

Libyischer Staatsfonds steigt bei Wienerberger ein

Österreich
14.09.2009 15:02
Der libysche Staatsfonds "Libyan Investment Authority" steigt mit bis zu 10 Prozent beim Baustoffkonzern Wienerberger ein. Insgesamt will sich der österreichische Ziegelriese mit bis zu 33,579.075 neuen Aktien - das entspricht 40 Prozent des bestehenden Aktienkapitals - 335,8 Millionen Euro frisches Kapital holen. Der Investmentfonds hat sich bereit erklärt, im Rahmen einer Kapitalerhöhung bis zu maximal 11,8 Millionen Aktien zum Bezugspreis von 10 Euro zu erwerben. Libyen würde nach der geplanten Kapitalerhöhung zum mindestens zweitgrößten Aktionär des börsenotierten Baustoffkonzerns. Vorsitzender des Fonds aus dem Wüstenstaat ist Muammar al-Gaddafi höchstpersönlich.

Die Beteiligung des libyschen Fonds könne sowohl über den Erwerb von Bezugsrechten als auch im Rahmen der Platzierung von neuen Aktien, für die keine Bezugsrechte ausgeübt wurden, erfolgen. LIA sei an langfristigen Investments interessiert und halte in seinem Portfolio bereits diverse Beteiligungen an internationalen Industrieunternehmen, hieß es in einer Wienerberger-Mitteilung.

Der libysche Staatsfonds habe zugesagt, die im Rahmen der Kapitalerhöhung erworbenen Wienerberger Aktien innerhalb der nächsten zwölf Monate nicht zu verkaufen, sofern die Beteiligung nach der Kapitalerhöhung zumindest 5 Prozent erreiche. Zusätzlich sei vereinbart worden, dass LIA innerhalb der nächsten zwei Jahre ohne Zustimmung der Gesellschaft nicht mehr als 15 Prozent am Grundkapital der Wienerberger erwirbt. 

Derzeit hält laut Wienerberger-Homepage der US-Fonds Dodge & Cox Inc (San Francisco) mehr als 10 Prozent der ausgegebenen Aktien. Nach dem derzeitigen Informationsstand hält kein weiterer Aktionär mehr als fünf Prozent am Grundkapital.

Kapitalerhöhung zum Schuldenabbau
Mit der Kapitalerhöhung wolle Wienerberger primär Schulden abbauen und sich für eine künftige Markterholung rüsten, hieß es in der Mitteilung weiter. Das Angebot richtet sich vor allem an bestehende Aktionäre der Wienerberger. Das Bezugsverhältnis des Kapitalschritts entspricht 5:2, es können also für 5 alte Aktien 2 neue Aktien bezogen werden. Die Aktien notierten zuletzt am Freitag mit 15,50 Euro. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien beträgt derzeit rund 83,9 Millionen Stück und wird sich durch die Kapitalerhöhung auf rund 117,5 Millionen Stück erhöhen. 

"Die Mittel aus der Kapitalerhöhung werden wir in erster Linie zur Rückführung unserer Schulden verwenden und damit unsere Bilanz stärken. Dies erhöht nicht nur unseren finanziellen Handlungsspielraum und verschafft uns Zugang zu weiteren Finanzierungsquellen, sondern ermöglicht uns mittelfristig wieder ein besseres Rating anzustreben. Mit diesem wichtigen Schritt positionieren wir uns im Spitzenfeld unserer Industrie. Auch wenn die Talsohle der Krise noch nicht überwunden ist, haben wir mittels einer starken Kapitalstruktur die optimale Basis für eine wertschaffende Zukunft der Wienerberger gelegt", erklärte Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, die Gründe.

Größter Ziegelproduzent der Welt
Wienerberger ist der größte Ziegelproduzent weltweit und die Nummer 2 bei Tondachziegeln in Europa. Zusätzlich hält das Unternehmen führende Positionen bei Flächenbefestigungen in Europa, mit derzeit insgesamt 236 Werken in 26 Ländern. 2008 erwirtschaftete Wienerberger einen Konzernumsatz von 2,431 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis vor Steuern von 440 Millionen Euro.

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